Eine chinesische Flagge weht vor der Botschaft von China in Berlin
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Interview - EU-Parlamentarier: Spionageverdacht für China "ungeheuerlich"

Ein Mitarbeiter des EU-Abgeordneten Maximilian Krah (AfD) soll für China spioniert haben. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, David McAllister, nennt den Verdacht "ungeheuerlich". Er forderte die AfD auf, daraus Konsequenzen zu ziehen.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, David McAllister, fordert die AfD dazu auf, Konsequenzen aus der mutmaßlichen Spionage-Affäre im EU-Parlament zu ziehen: "Das ist ein ungeheuerlicher, sehr schwerwiegender Vorgang." Die Polizei hatte am Dienstag in Dresden einen weiteren mutmaßlichen Spion für China festgenommen.

Vorwurf: Spionage zu Oppositionellen und dem EU-Parlamentsbetrieb

 

Die Bundesanwaltschaft hat bestätigt, dass es sich um den Mitarbeiter eines EU-Abgeordneten handelt. Nach Informationen von ARD, rbb und SWR gehört der Mann zum Team des AfD-Abgeordneten Maximilian Krah. Dem 43-Jährigen wird unter anderem vorgeworfen, Informationen aus dem Parlamentsbetrieb an China weitergegeben zu haben. Zudem habe er für den Nachrichtendienst chinesische Oppositionelle in Deutschland ausgespäht, hieß es.

McAllister: "Irgendwie überrascht einen das gar nicht"

 

"Hier wird einer der engsten Mitarbeiter des Spitzenkandidaten der AfD festgenommen, weil er offensichtlich für die chinesischen Dienste Oppositionelle und Dissidenten in Deutschland ausspioniert hat", so McAllister. Das passe allerdings zum Auftreten des Parlamentariers Krah und dessen Partei, der AfD, ergänzt McAllister: "Irgendwie überrascht einen das gar nicht."

Ein Sprecher der AfD bezeichnete den Fall als "sehr beunruhigend". Man müsse aber die weiteren Ermittlungen des Generalbundesanwalts abwarten.