Eine Bewohnerin ist mit ihrem Rollator auf dem Flur eines Alten- und Pflegeheims unterwegs
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Interview - Müller (SPD): Gesundheitsschutz ging bei Corona immer vor

Vor einem Jahr sind die letzten Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ausgelaufen. Zwar sei es damals für viele Ältere schwer gewesen, Familienangehörige nicht sehen zu können, doch es sei richtig gewesen, dem Gesundheitsschutz Priorität einzuräumen, sagt der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller (SPD).

In der Debatte über eine Aufarbeitung der Pandemie-Zeit zeigt Berlins Ex-Regierungschef Michael Müller Verständnis für Kritik an den Corona-Maßnahmen. Er sagt, dass mit einem anderen Auftreten etwa die Debatte über eine Impfpflicht anders verlaufen wäre. "Ich glaube, mit einer klaren Kommunikation von Anfang an - in die eine oder andere Richtung - hätte man das auffangen können."

Aus heutiger Sicht hätte man außerdem noch intensiver mit anderen wissenschaftlichen Institutionen und Experten sprechen müssen, ergänzt Müller - jenseits von Virologen und Epidemiologen. "Die waren natürlich die wichtigsten Berater für uns, um einzuschätzen, was auf uns zukommt", meint er. "Aber die Folgen kommen ja aus anderen Bereichen. Da kann und muss man sich intensiver beraten lassen."

Bei allen schwierigen Situationen in der Corona-Zeit habe der Gesundheitsschutz immer im Mittelpunkt aller Entscheidungen gestanden, so Müller.

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Interview - Medizinstatistiker fordert Kommission zur Corona-Aufarbeitung

Protokolle des RKI-Krisenstabs aus der Zeit des ersten Lockdowns in der Corona-Pandemie sorgen für Diskussionen um die damals beschlossenen Maßnahmen. Medizinstatistiker Gerd Antes sagt, es brauche eine nüchterne Aufarbeitung, was wirklich etwas gebracht habe. Vieles sei kontraproduktiv und absurd gewesen, meint er.

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Zwischenruf - Debatte um RKI-Files zeigt: Aufarbeitung ist nötig

Ein Online-Portal hat die Protokolle des Corona-Krisenstabs des Robert Koch-Instituts veröffentlicht - wie brisant sind nun die darin enthaltenen Informationen? In jedem Fall müssen sie aufgearbeitet werden - wie überhaupt die Entscheidungen während der Pandemie. Ein Kommentar von Anja Braun