Ein Mediziner führt eine Ultraschall-Untersuchung durch.
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Interview - Bartelt (FDP): IGeL-Leistungen sinnvoll und wichtig

Der Bundespatientenbeauftragte Stefan Schwartze (SPD) fordert, einige Selbstzahler-Angebote in Arztpraxen zu verbieten. Die große Mehrheit der sogenannten Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) habe keinen erkennbaren Nutzen. Christian Bartelt, Zahnarzt und FDP-Bundestagsabgeordneter widerspricht: Viele Leistungen seien sinnvoll und wichtig.

Wer als sich Kassenpatientin den Augendruck messen oder die Eierstöcke per Ultraschall untersuchen lassen will, zahlt dafür extra. Es handelt sich um sogenannte IGeL-Leistungen, für die die Krankenkassen nicht aufkommen. Rund eine Milliarde Euro bezahlen die Deutschen dafür pro Jahr.

Aus Sicht des Bundespatientenbeauftragten Stefan Schwartze (SPD) sollten einige dieser Leistungen verboten werden. Denn die seien oft nicht nur unnötig, sondern sogar kontraproduktiv, wenn falsch positive Befunde gemacht werden.

Bartelt: Qualität der Behandlungen ist gesichert

 

Christian Bartelt ist Zahnarzt und sitzt für die FDP im Bundestag. Er verteidigt die Selbstzahler-Leistungen. "Viele davon sind durchaus sinnvoll und auch wichtig", betont der Gesundheitspolitiker. Dazu zählten etwa Ultraschall-Untersuchungen in der Früherkennung oder reisemedizinische Beratungen.

Bartelt kritisiert, der Patientenbeauftragte habe IGeL-Leistungen als eine Art Geldmacherei der Ärzte dargestellt. "Das torpediert das wichtige Arzt-Patient-Vertrauensverhältnis und stellt so ärztliche Kollegen unter Generalverdacht." Die Qualität der Behandlungen sei durch den hohen ethischen Anspruch und eine strenge Selbstkontrolle der freiberuflichen Ärzte garantiert. Natürlich gebe es auch unter Ärzten "schwarze Schafe", so Bartelt. Aber beim überwiegenden Teil der Mediziner stehe das Patientenwohl an erster Stelle.

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