Eine Ärztin misst den Blutdruck einer Patientin (Bild: picture alliance/Zoonar/Sirijit Jongcharoenkulchai)
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Interview - Mende (SPD): Mehr Transparenz bei investorengeführten Praxen

Private Investoren steigen zunehmend in die ambulante Gesundheitsversorgung ein. Mit einem Gesetz will Karl Lauterbach (SPD) diesen Trend bremsen. SPD-Gesundheitspolitiker Dirk-Ulrich Mende sieht das Modell nicht in allen Fällen kritisch. Es müsse zwischen bösen und guten Investoren unterschieden werden.

Immer mehr Ärztinnen und Ärzte in Deutschland wollen lieber angestellt arbeiten, als sich niederzulassen. Diesen Trend stellt der Marburger Bund fest. Auch SPD-Gesundheitspolitiker Dirk-Ulrich Mende sagt, dass das gerade bei jungen Medizinern eine beliebte Form geworden sei. "Es lässt sich besser mit Familien- und Freizeitvorstellungen vereinbaren, als wenn man sich selbstständig macht." Das haben auch private Investoren - teilweise aus dem Ausland - erkannt. "Da ist vielleicht dann manchmal zu gucken, wie weit da jedenfalls das wirtschaftliche Interesse zu stark ausgeprägt ist."

Das kritisiert auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und will mit einem neuen Gesetz Grenzen ziehen. Parteikollege Mende betont, dass in dem Papier unterschieden werden müsse, wer ein guter und wer ein böser Investor sei. Immerhin könne der Einstieg eines Investors nicht gänzlich unterbunden werden. Denn: "Jedes medizinische Versorgungszentrum bedarf am Anfang einer Investition." Es gehe deshalb nicht um ein generelles Verbot von Investoren in Arztpraxen.

Mende: Medizinische Versorgungszentren werden auf dem Land benötigt

 

Wichtig sei bei dem Thema vor allem mehr Transparenz für die Patientinnen und Patienten. Die müssten erkennen können, wer hinter einem medizinischen Versorgungszentrum steht. Insbesondere die ärztliche Leitung müsse gestärkt werden. Wichtig sei zudem, Monopolstellungen zu vermeiden.

Mende betont allerdings auch, dass Versorgungszentren gerade auf dem Land benötigt würden. "Deswegen bin ich sehr froh, dass das Gesetz auch eine stärkere Möglichkeit bieten soll, dass kommunale Versorgungszentren gegründet werden." Laut Mende befindet sich der Entwurf gerade in der Frühabstimmung zwischen dem Ministerium und den Koalitionsparteien. Bis zum 24. April solle das Gesetz dann vorgelegt werden.

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