Nach einer propalästinensischen Aktion bei einer Lesung in Berlin ermittelt die Polizei. Am Samstag hatten rund 20 Aktivisten die Veranstaltung im Museum Hamburger Bahnhof gestört, wo Texte der jüdischen Philosophin Hannah Arendt verlesen wurden. Die Veranstaltung wurde später abgebrochen.
Die Museumsleitung habe eine Anzeige wegen Beleidigung erstattet, sagte eine Polizeisprecherin dem rbb am Montag. Nun sollen Zeugen befragt und Videomaterial gesichtet werden. Erst danach könne man einschätzen, ob die Beleidigungen einen rassistischen, israelfeindlichen oder antisemitischen Hintergrund haben.
Zweimal unterbrachen die Demonstranten nach Angaben der Museumsleitung die Lesung, dabei sollen sie Hassreden gehalten und zwei Akteure beleidigt haben. Auf Videos ist zu sehen, wie sie propalästinensische Banner hochhielten.
Scharfe Kritik an dem Vorfall kam von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger. Er sprach von unerträglichen antisemitischen Provokationen.