Interview - Verkehrsclub Deutschland: ÖPNV muss Priorität genießen
Am Freitag wird fast deutschlandweit bei den Nahverkehrsbetrieben gestreikt. Verdi hat nach eigenen Angaben rund 90 000 Beschäftigte aufgerufen. Alexander Kaas Elias vom Verkehrsclub Deutschland sagt, es sei wichtig, dass es im ÖPNV gute Arbeitsbedingungen gibt. Außerdem müsse mehr in den Nahverkehr investiert werden.
Die Tarifauseinandersetzungen im Nahverkehr haben unterschiedliche Hintergründe. Bei vielen Betrieben in Brandenburg geht es um mehr Geld für die Beschäftigten. Bei der BVG in Berlin fordert die Gewerkschaft Verdi bessere Arbeitsbedingungen. Alexander Kaas Elias vom Verkehrsclub Deutschland sagt, er könne die Anliegen der Beschäftigten verstehen. Es müsse genügend Geld für den ÖPNV da sein, damit es gute Arbeitsbedingungen in den Verkehrsbetrieben gibt.
"Die Bundesregierung hat sich ja das Ziel gesetzt, bis 2030 die Zahl der Fahrgäste auf der Schiene zu verdoppeln und auch im ÖPNV zu steigern. Das bedeutet allerdings, (...) dass entsprechend mehr in den ÖPNV investiert werden muss", sagt der Sprecher des Vereins, der bis 2023 auch für die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus saß. Angesichts des Fachkräftemangels und der Schichtarbeit sei es aktuell nicht einfach, das für den Ausbau benötigte Personal zu finden und zu halten.
Verkehrsclub: Mehr Mittel für ÖPNV freisetzen
Der ÖPNV müsse endlich bundesweit die Priorität genießen, die ihm zugeschrieben werde, fordert Kaas Elias. "Wir schlagen ja auch vor, das gegenzufinanzieren, indem man sukzessive die ökologisch schädlichen Subventionen abbaut und damit dann Mittel freisetzt, die in den ÖPNV gehen, um dann tatsächlich die Ziele zu erreichen." Mit den bisher bereitgestellten Geldern sei das nicht möglich.