Ein Schild mit dem Hinweis Notaufnahme steht auf dem Gelände des Universitätsklinikums Ruppin-Brandenburg.
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Interview - KV Brandenburg: Brauchen schnell neue Versorgungsstrukturen

Die geplante Krankenhausreform kommt bisher nicht richtig voran. Währenddessen sind schon jetzt viele kleinere Kliniken in finanzielle Schieflage geraten - auch in Brandenburg. Nun müssten schnell alternative Versorgungsstrukturen aufgebaut werden, fordert die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung im Land, Catrin Steiniger.

Die geplante Krankenhausreform soll einiges anders und vieles besser machen. Der Bundestag hatte dem Vorhaben zwar zugestimmt, der Bundesrat hat das Gesetz aber in den Vermittlungsausschuss geschickt, wo es nun festhängt.

Währenddessen schlagen auch in Brandenburg viele kleinere Kliniken Alarm: Wenn nicht bald etwas passiere, seien die Personal- und Energiekosten sowie die Bürokratie so erdrückend, dass viele Häuser schließen müssten.

Steiniger: Verhindern, dass Strukturen wegbrechen, bevor neue geschaffen werden

 

Derzeit seien viele Kliniken in Schieflage, bestätigt auch die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Catrin Steiniger. Es müsse jetzt verhindert werden, dass alte Strukturen wegbrechen, bevor neue aufgebaut sind.

Die KV-Vorsitzende plädiert für einen "Brandenburger Weg", solange die Krankenhausreform auf sich warten lasse. "Es müssen wirklich kurzfristig [...] Versorgungsstrukturen geschaffen werden, damit diese wegbrechenden Strukturen aufgefangen werden." Die Landesregierung sei hier in der finanziellen Pflicht und müsse einen Weg finden.

KV fordert Ausbau der ambulanten Versorgung

 

Eine Reform sei notwendig. "Wir sind uns ganz klar und einig, dass bei den schwindenden Ressourcen eine sektorenübergreifende Versorgung in Zukunft stattfinden muss - aber es muss sinnvoll gemacht werden und es muss planvoll gemacht werden", sagt Steiniger.

Nach den jetzigen Planungen werde ein Großteil der bisherigen Versorgung wegbrechen. Um den Verlust aufzufangen, brauche es mehr Investitionen in den ambulanten Sektor, betont Steiniger.