Landwirte nehmen mit ihren Treckern an einer Kundgebund Teil, auf einem Plakat steht "Gibt es keine Bauern mehr, bleiben eure Teller leer".
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Interview - Bauernverbandspräsident Rukwied verteidigt Protestaktionen

Landwirte demonstrieren in dieser Woche gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung - mit Demonstrationen und Traktorkonvois. Man müsse gegen die starken finanziellen Belastungen der Landwirtschaft auf die Straße gehen, sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.

"Es sind selbstbewusste Landwirtinnen und Landwirte, die wissen, was sie wollen: nämlich zum Ausdruck bringen, dass die zusätzliche Steuerbelastung so nicht akzeptabel ist", sagt Bauernverbandpräsident Joachim Rukwied. "Wir sind schon mit ungefähr zwei Milliarden Euro getroffen in diesem Jahr, allein 30 Prozent weniger Direktzahlungen seitens der EU - und das ist jetzt einfach zu viel."

Deswegen müsse man jetzt einfach auf die Straße gehen. Von gewaltsamen Protesten und Rechtsextremismus distanziere sich der Bauernverband aber entschieden, betont Rukwied noch einmal. "Wir werden dafür sorgen, dass wir da nicht unterwandert werden", sagt er. "Wir stehen zum Grundrecht und zur Verfassung der Bundesrepublik Deutschland."

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