Dampf quillt aus dem Braunkohlekraftwerk Niederaußem
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Interview - Energieexperte: Rückgang der Emissionen großteils krisenbedingt

Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind unerwartet deutlich zurückgegangen. Das hat die unabhängige Denkfabrik "Agora Energiewende" berechnet. Die Zahl ist demnach so niedrig wie zuletzt in den 1950er Jahren. Trotzdem sei das nur zum Teil ein Grund zur Freude, sagt Simon Müller, Direktor der "Agora Energiewende".

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr deutlich weniger Treibhausgase ausgestoßen - so wenig wie zuletzt in den 50er Jahren. Insgesamt seien die CO2--Emissionen um rund 10 Prozent und damit um 73 Millionen Tonnen gesunken, sagt Simon Müller, Direktor der Denkfabrik "Agora Energiewende". "Das ist wirklich ein ganz erstaunlich hoher Rückgang, sowas hatten wir selbst in der Corona-Pandemie nicht", so der Experte.

Agora Energiewende: Brauchen mehr Maßnahmen für Transformation der Industrie

 

Vor allem im Stromsektor gebe es echte Erfolge. "Der Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigt sich merklich", sagt Müller. Kein Grund zur Freude sei hingegen, dass etwa die Hälfte des Rückgangs auf die Energiekrise zurückzuführen sei. Besonders die Produktion in der energieintensiven Industrie sei zurückgegangen. "Das ist wirlich eine Schwächung des Induestriestandorts", sagt Müller.

Daher brauche es nun dringend Maßnahmen, um Investitionen für die Transformation der Industrie zu ermöglichen. "Da sind Konzepte auf dem Tisch, aber die müssen jetzt in diesem Jahr auch wirklich umgesetzt werden", sagt Müller.

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Qualmende Schornsteine des Braunkohlekaftwerk Schkopau
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Newsjunkies - Niedrigste CO2-Emissionen seit 70 Jahren: Wirklich ein Grund zur Freude?

In Deutschland wurde im vergangenen Jahr deutlich weniger CO2 ausgestoßen. Zehn Prozent weniger im Vergleich zu 2022. Sogar 46 Prozent als 1990. Eigentlich ein Rekord. Doch die Denkfabrik Agora Energiewende hat die Zahlen ausgewertet und kommt zu dem Schluss: Das ist ein Erfolg mit Einschränkungen. Denn die aktuellen Erfolge könnten wenig nachhaltig sein. Lisa Splanemann und Ann Kristin Schenten ordnen ein.

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