Interview - Verbraucherzentralen: Bei Klimageld geht es um soziale Gerechtigkeit
Der CO2-Preis steigt - und damit auch die Kosten für die Energie in privaten Haushalten. Die Verbraucherzentralen fordern deshalb ein entlastendes Klimageld von 139 Euro pro Person. Das sei auch eine Frage der Gerechtigkeit, sagt Thomas Engelke vom Bundesverband der Verbraucherzentralen.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert ein sogenanntes Klimageld, um die Bürgerinnnen und Bürger von steigenden CO2-Preisen zu entlasten. Verbraucher zahlten die CO2-Abgabe etwa fürs Tanken und Heizen mit Öl und Gas schon seit drei Jahren, sagt Thomas Engelke, Energie-Experte beim Bundesverband. Eine ausreichende Kompensation gebe es aber bisher nicht.
Verbraucherzentralen errechnen Mehrkosten durch CO2-Preis
Ein Haushalt mit drei bis vier Personen zahle 110 Euro CO2-Preis pro Jahr, beschreibt Engelke Berechnungen des Verbands. Im kommenden Jahr würden es 162 Euro werden. Es sei zwar grundsätzlich gut, klimafreundliche Energien zu erzeugen und das zu unterstützen, aber das müsse mit der Forderung verbunden werden, "etwas an die Gesamtgruppe von Verbraucherinnen und Verbraucher zurückzugeben", so Engelke. Es gehe um soziale Gerechtigkeit.
Anbieterwechsel bei steigenden Preisen prüfen
Außerdem rät der Verbraucherschützer, bei steigenden Strom- und Gaspreisen einen Anbieterwechsel zu prüfen: Bei möglichen Preiserhöhungen der Energiebetriebe habe man ein zweiwöchiges Kündigungrecht - von dem man auch Gebrauch machen sollte.
Auch in der Ampelkoalition ist die Forderung nach einem Klimageld inzwischen angekommen: SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) Klarheit beim möglichen Geld zur Entlastung der Bürger von steigenden Klimaschutz-Kosten gefordert.