Schlägerei auf dem Schulhof
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Interview - Freier-Winterwerb (SPD): Geld allein kann Jugendgewalt nicht beenden

Bei einer Schlägerei an einer Oberschule im Neuköllner Stadtteil Gropiusstadt sind am Montag 49 Menschen verletzt worden. Der Senat habe die Sozialarbeit an der Schule deutlich verstärkt, sagt der jugendpolitische Sprecher der Berliner SPD-Fraktion, Alexander Freier-Winterwerb. Mit Geld allein lasse sich Jugendgewalt aber nicht beenden.

Noch immer sind viele Fragen darüber offen, was am Montag an einer Oberschule in Berlin-Neukölln passiert ist. Eine Auseinandersetzung unter jugendlichen Schülern ist offenbar eskaliert, auch Lehrer wurden durch Pfefferspray verletzt – die Direktorin wurde auch noch geschubst und brach sich einen Finger. Die Oberschule soll zu den Schulen in Neukölln gehört haben, bei denen Wachschutz erst eingespart, und seit vergangener Woche dann wieder eingesetzt worden war.

SPD-Politiker Freier-Winterwerb fordert Debatte über Verantwortung der Eltern

 

"Das ist ein traumatisches Erlebnis", sagt der jugendpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Alexander Freier-Winterwerb. Nach dem Vorfall müsse die Schule klar formulieren, welche Unterstützung sie nun benötige. "Ich bin sicher, sie wird sie bekommen." Die Schule habe bereits Erfahrung im Umgang mit schwierigen Jugendlichen. Es gebe bereits ein starkes Team von Menschen aus der Jugendsozialarbeit.

Im Rahmen des Jugendgewaltgipfels des Senats sei bereits viel Geld in die Jugendarbeit geflossen. Man habe zum Beispiel den Wachschutz und die Sozialarbeit an Schulen verstärkt, so Freier-Winterwerb. Allein mit Geld könne man die Jugendgewalt jedoch nicht beenden. "Worauf es mir ankommt, ist eine Debatte loszustoßen: Was haben eigentlich auch Eltern für eine Verantwortung?", sagt der SPD-Politiker. Es gebe Eltern, die sich für ihre Kinder nicht interessierten und sie vor den Fernseher setzten oder nach draußen schickten. "Dadurch lernen die Kinder nie einen sozialen Umgang, vernünftig umgehen mit Krisen oder mit Situationen, die schwierig ohne Gewalt zu lösen sind."

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