Interview - Infektiologe Sander: Keine Corona-Notlage, aber Schutz ist sinnvoll
Viele Menschen sind momentan an Corona erkrankt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rät deshalb, in Bus und Bahn lieber wieder eine Maske zu tragen. Ähnlich sieht das Leif Erik Sander, Leiter der Infektiologie an der Charité: Jeder müsse individuell auf seinen Schutz achten.
Angesichts der vielen Corona-Infektionen sprechen sich immer mehr Menschen für Masken in vollen Innenräumen aus. Es gebe zwar keine Notlage wie während der Pandemie, sagt
Leif Erik Sander, Leiter der Infektiologie an der Berliner Charité. Aber ein individueller Schutz sei "vernünftig und sinnvoll". Jeder und jede könne das selbst entscheiden.
Maske in vollen Innenräumen
In den vergangenen Jahren hätten viele Menschen in Deutschland eine gewisse Immunität aufgebaut, so Sander. Dennoch halte sie nicht ewig und eine Corona-Infektion mache trotzdem ziemlich krank. Um sich und Andere zu schützen, hält der Infektiologe vor allem in vollen Innenräumen eine Maske deshalb für eine gute Idee.
Impfungen mindestens für Risikogruppen - darüber hinaus auch sinnvoll
Die Zahl der Infektionen steige langsam, vereinzelt gebe es auch sehr schwere Fälle in den Kliniken wie während der Pandemie, sagt Sander. Impfungen empfiehlt er auf jeden Fall für Risikogruppen. Aber auch Erwachsene unter 60 Jahren könnten sich individuell für eine Impfung entscheiden. Denn: Der Schutz halte nicht sehr lange an und das Virus verändere sich.