Interview - Flasbarth: "Sehr guter Auftakt der Weltklimakonferenz"
Die Weltklimakonferenz hat einen Fonds auf den Weg gebracht, der arme Länder bei Klimaschäden unterstützen soll. Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate wollen je 100 Millionen US-Dollar bereitstellen. Ein gutes Zeichen, findet Staatssekretär Jochen Flasbarth (SPD).
"Ich bin sehr froh, dass wir mit dem Beschluss gleich zu Beginn das Signal geben konnten: Das ist gehört worden - hier helfen wir", sagt Flasbarth. Jetzt sei der Weg frei, die vielen anderen wichtigen Themen der Weltklimakonferenz zu besprechen. Der Staatssekretär lobte, dass nun auch der Gastgeber der Konferenz, die Vereinigten Arabischen Emirate, finanzielle Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen.
Das erwarte er auch von einem anderen Land ganz besonders, so der Staatssekretär: "China kann sich nicht wegducken. […] Es stellt sich ja immer noch im Gewand eines armen Entwicklungslandes dar - das ist es nicht." Der nun beschlossene Fonds sei gleichzeitig eine Aufforderung an China, ebenfalls Verantwortung für den Klimaschutz zu übernehmen.
Eine gute Chance, um die globale Situation zu verbessern, biete auch der geplante "Klimaclub", meint Flasbarth. Es gehe dabei darum, mit mehreren Ländern gemeinsame Standards zu vereinbaren, zum Beispiel bei der CO2-Bepreisung. Dieser "Klimaclub" könne auch verhindern, dass Unternehmen aus Deutschland abwandern, weil sie anderswo günstiger produzieren können.