"Marsch für die Geiseln" von Tel Aviv zum Büro des Premierministers nach Jerusalem
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Interview - Ex-BND-Agent Conrad: Hamas geht es nur um eigene Interessen

Laut dem politischen Anführer der Hamas könnte es bald zu einem Waffenstillstand in Gaza kommen. Damit könnte auch der Austausch von Gefangenen und Geiseln möglich werden. Der ehemalige Bundesnachrichtendienstmitarbeiter Gerhard Conrad vermutet dahinter rein militärtaktisches Kalkül.

Kommt es bald zu einem Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hamas? Schon zuletzt hatte es Meldungen gegeben, dass die Hamas bald einige Geiseln freilassen könnte. Am Dienstag bestätigte dann auch der politische Chef der Hamas, Ismail Haniyeh, dass man kurz vor einer Waffenstillstandsvereinbarung mit Israel stehe, die auch den Austausch von Geiseln und Gefangenen ermöglichen soll.

Gerhard Conrad ist Islamwissenschaftler und war jahrelang als Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes auch an den Verhandlungen für Geiselfreilassungen beteiligt. Er sieht die Meldungen zu einem möglichen Waffenstillstand als ersten positiven Schritt. Doch auch bei den Detailverhandlungen könne noch einiges schiefgehen.

Hamas macht auch palästinensische Bevölkerung zu Geiseln

 

Aktuell laufe alles über Katar, erklärt Conrad. "Das heißt, Israelis und auch Amerikaner reden mit der katarischen Regierung, diese wiederum redet mit der politischen Führung der Hamas und die versucht wiederum, die Führung der Hamas in Gaza, die ja unter Feuer steht, zu kontaktieren und zu konsultieren, denn durchführen müssen es die Leutchen in Gaza." Ohne diese nütze die Einigung am Verhandlungstisch in Katar gar nichts.

Die Bereitschaft der Hamas über einen Waffenstillstand zu verhandeln, sieht der ehemalige BND-Agent dabei als reine militärtaktische Entlastungsstrategie. "Hamas geht es nicht um die Menschen in Gaza, sondern Hamas geht es um ihre eigenen Interessen." Im Endeffekt benutze die Organisation dafür die palästinensische Bevölkerung ebenso als Geisel.

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