Strommasten stehen im Morgenlicht vor einem Zementwerk.
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Interview - Nestle (Grüne): Strompreis-Senkung schadet Energiewende nicht

Nach monatelangem Streit hat sich die Bundesregierung auf ein Strompreispaket geeinigt, mit dem sie die Wirtschaft entlasten will. Unter anderem soll die Stromsteuer gesenkt werden. Ingrid Nestle (Grüne), Expertin für die Energiewirtschaft, weist Kritik daran zurück.

Die Klima- und Energieexpertin der Grünen, Ingrid Nestle, lobt die Senkung der Strompreise für Unternehmen. Die Bundesregierung will sie durch eine Steuerreform drücken. Geplant ist das für das produzierende Gewerbe. Zudem soll es eine Ausweitung der bisherigen Strompreiskompensation für Konzerne geben, die besonders unter hohen Strompreisen leiden.

Nestle: Geht auch um Resilienz unserer Wirtschaft

 

Nestle weist die Kritik zurück, der Kompromiss schade der Energiewende. Es gehe bei dieser Entscheidung nicht um den Klimaschutz. "Es geht darum, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu sichern." Dabei spielten nicht nur die Arbeitsplätze, sondern auch die Unabhängigkeit und Resilienz unserer Wirtschaft eine Rolle. Sie sei froh, dass diese Entscheidung getroffen worden ist. Für einige Zeit gebe es nun "Planungssicherheit und Verlässlichkeit".

Lange Debatte vorerst zu Ende

 

Nach monatelanger Diskussion hatte sich die Ampel-Koalition am Donnerstag auf Strompreis-Entlastungen für das produzierende Gewerbe geeinigt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Details mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vereinbart.