Interview - Direktor des Filmfestivals Cottbus: Bieten Blicke hinter die Klischees
Wenn es um Film aus Mittel- und Osteuropa geht, gilt das Filmfestival Cottbus als wichtige Adresse. Es sei ein Ziel, zu zeigen, dass Osteuropa nicht nur Krise ist, sagt Bernd Buder, Programmdirektor des Festivals. In ukrainischen Filmen ist das aber schwierig.
Auf dem Filmfestival in Cottbus soll es vor allem Blicke in die Klischees der Länder in Ost- und Mitteleuropa geben. "Wir wollen die Aufmerksamkeit auf den Osten Europas lenken", sagt Bernd Buder, Programmdirektor des Festivals. An einem "ukrainischen Tag" werde es um das Land im Krieg gehen. Die Filmszene dort gehöre zu einer der kreativsten Europas.
Buder: Keine Klischees, sondern cineastische Vielfalt
Natürlich spielten hier die "Traumata des Krieges" eine Rolle, so Buder. Es gebe aber auch Krimis und Auseinandersetzungen mit Homophobie aus der Ukraine. Insgesamt seien sehr unterschiedliche Filme zu sehen. Das entspreche dem Ziel, zu zeigen, dass Osteuropa nicht nur Krise ist, sagt Buder. "Es geht nicht um Klischees, sondern um cineastische Vielfalt."
Auffällig sei, dass es viele Filme aus Polen von Frauen gebe, sagt Buder. Neue Regisseurinnen würden gefördert. Auch sorbische Filme seien vertreten. Über allen Filmen liege die Frage: "Wie denken Filmemacher über ihre Gesellschaften?"
17 Weltpremieren in Cottbus
Das 33. Festival des osteuropäischen Films wartet in diesem Jahr in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs mit 17 Weltpremieren auf, 59 Werke haben Deutschlandpremiere. Von
Dienstag bis zum Wochenende sind in acht Spielstätten insgesamt rund 150 Filme aus 40 Ländern zu sehen.