Blick in ein Zimmer in der Flüchtlingsunterkunft in der Bessemerstraße.
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Interview - Staatssekretär Bozkurt: Situation bei den Unterkünften wird sich entspannen

Überfüllte Unterkünfte und überforderte Behörden. Zuletzt kam Berlin bei der Aufnahme von bis zu 200 neuen Asylsuchenden pro Tag kaum hinterher. Nach der Überlastung in den vergangenen Wochen verspricht Aziz Bozkurt, SPD-Staatssekretär für Soziales, eine Entspannung der Lage bis zum Jahresende.

Zwölf Quadratmeter Wohnraum, vier Betten, ein Tisch, zwei Stühle, vier Spinde wie im Schwimmbad. Das sind die neuen Unterkünfte für Geflüchtete in Hangar 1 im ehemaligen Flughafen Tempelhof. Sie sollen Entlastung schaffen für die vielen überfüllten Aufnahmeeinrichtungen in Berlin.

Zuletzt war die Hauptstadt angesichts von bis zu 200 neuen Asylsuchenden pro Tag an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Doch inzwischen sei eine Entspannung der Lage in Sicht, sagt Aziz Bozkurt, Staatssekretär für Soziales von der SPD Berlin. Und dass, obwohl die 600 neuen Unterbringungsplätze im Flughafen Tempelhof sofort komplett belegt wurden.

Genug Aufnahmekapazitäten bis Jahresende

 

Nachdem zuletzt deutlich mehr Geflüchtete nach Berlin kamen, habe man sich bemüht, die Aufnahmemöglichkeiten der Hauptstadt wieder deutlich zu erhöhen, so der SPD-Politiker. "Wir kommen jetzt circa Ende dieser, nächster Woche in die Situation, wo wir größere Kapazitäten schaffen, […] wo es sich zumindest bezüglich der Unterbringung etwas entspannt." Dazu sollen zwischenzeitlich auch Hotels in Tegel als Unterbringungen genutzt werden.

Bis zum Jahresende werde man damit genug Aufnahmekapazitäten haben, verspricht Bozkurt. Allerdings gehe es nun auch darum, sich um die medizinische Versorgung und die Kinderbetreuung für geflüchtete Familien zu kümmern. Dafür fordert der SPD-Politiker auch mehr Unterstützung vom Bund.

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