Am Dienstagabend haben Spezialkräfte der Polizei in Duisburg einen vorbestraften Islamisten festgenommen. Der Mann soll in die Vorbereitung eines Anschlags verwickelt gewesen sein. Für die Sicherheitsbehörden sei der 29-Jährige ein alter Bekannter, erklärt ARD-Terrorismusexperte Michael Götschenberg. 2017 sei der Mann wegen der Unterstützung des Islamischen Staates verurteilt worden. Seit dem vergangenen Jahr sei er aber wieder auf freiem Fuß gewesen.

Nach mehreren kleinen Delikten habe es nun auch von einem befreundeten ausländischen Geheimdienst Hinweise gegeben, dass der Verdächtige sich im Internet über pro-israelische Veranstaltungen informiert habe, so Götschenberg. Hinzu komme, dass Kommunikation abgefangen wurde, bei der es um die Planung eines Anschlags ging. Und man habe gewusst, dass der Mann Zugang zu einem Lastwagen gehabt haben soll.

Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft

"Das hat in der Summe dann dazu geführt, dass man gesagt hat, […] hier müssen wir möglicherweise eine bevorstehende Gefahr abwehren", erklärt der Terrorismusexperte. Daraufhin habe man den Verdächtigen festgenommen. Wie weit genau die Anschlagspläne bereits fortgeschritten waren, könne man aber erst nach der Auswertung von Speichermedien aus der Wohnung des 29-Jährigen sagen.

Bisher gehe man davon aus, dass ein Anschlag noch nicht unmittelbar bevorgestanden habe, sagt Götschenberg. Trotzdem seien die Sicherheitsbehörden aktuell sehr wachsam. Weil man befürchte, dass durch den Krieg zwischen der Hamas und Israel, viele radikale Islamisten stark emotionalisiert und mobilisiert seien. Die Gefahr eines Anschlags in Deutschland sei deswegen durchaus real, so der Terrorismusexperte.