Markus Söder (CSU, l), Ministerpräsident von Bayern, und Ludwig Hartmann (Bündnis 90/Die Grünen), Fraktionsvorsitzender im bayerischen Landtag, stehen nebeneinander im Fernsehstudio nach dem TV-Duell der Sendung "BR24 Wahl - Die Konfrontation" (Bild: Daniel Löb/dpa)
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Interview - Politologin zur Wahl in Bayern: "Wird ungemütlich für Söder"

Parallel zur Landtagswahl in Hessen wird am Sonntag in Bayern ein neuer Landtag gewählt. Die regierende CSU müsse sich sorgen, dass die Freien Wähler an Stimmen zulegen und in der Koalition "ein bisschen aufmüpfig werden", sagt Politikwissenschaftlerin Ursula Münch.

Sollten sich die aktuellen Umfragen bei der Landtagswahl am Sonntag bewahrheiten, dann kann die CSU in Bayern gemeinsam mit den Freien Wählern weiterregieren. Dennoch werde es wohl ein wenig "ungemütlich" für Ministerpräsident Markus Söder (CSU), sagt Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing am Starnberger See.

Denn es sei durchaus möglich, dass die Freien Wähler in Koalitionsgesprächen ein viertes Ressort fordern würden - nämlich die Landwirtschaftspolitik. "Gleichzeitig muss Söder sich nicht existenziell Sorgen machen", meint Münch. "Das CSU-Ergebnis wird nicht brillant werden, aber er kann es darstellen, dass das höhere Gewalt war - mit dieser Flugblatt-Affäre."

Bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen spiele auch die Unzufriedenheit der Menschen mit der Bundesregierung eine große Rolle, erklärt die Politikwissenschaftlerin. Es falle allen Parteien schwer, die landespolitischen Themen zu "bespielen", so Münch. "In beiden Ländern reden wir mehr von Bundespolitik als von landespolitischen Themen", sagt sie. Das müssten sich die regierenden und oppositionellen Parteien gleichermaßen eingestehen.

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