Interview - Czyborra (SPD): Pflege soll "cooler Beruf" werden
Die Pflegebranche trifft sich am Donnerstag und Freitag in Berlin zum Deutschen Pflegetag. Der Pflegeberuf sei schon jetzt attraktiver als angenommen, betont Berlins Pfllegesenatorin Ina Czyborra (SPD). In Berlin und im Bund werde konsequent an weiteren Besserungen gearbeitet.
Die Zahl der Pflegebedürftigen hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. Fünf Millionen Menschen erhalten derzeit Leistungen aus der Pflegeversicherung. Und je älter wir werden, desto öfter müssen wir zum Arzt oder ins Krankenhaus. Die Pflegebranche trifft sich am Donnerstag und Freitag zum Deutschen Pflegetag.
Czyborra: Pflege ist attraktiver als angenommen
Generell hat das Gesundheitswesen die gleichen Probleme wie alle Branchen: Insbesondere fehlen Fachkräfte, deutschlandweit derzeit mehr als 30 000. Um das zu ändern, will Ina Czyborra (SPD) einen Pflege-Ausbildungscampus im ehemaligen Wenckebach-Krankenhaus in Tempelhof einrichten. Die Planungen seien im Gange, ein Baubeginn in diesem Jahr aber nicht realistisch, sagt die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege.
Auf verschiedenen Ebenen gebe es Bemühungen, um mehr Menschen für die Pflege zu begeistern, betont Czyborra. "Ich glaube wir können da schon sehr viel tun, damit das auch ein richtig cooler Beruf wird." Durch die Digitalisierung und neue Hilfsmittel werde die Belastung in Zukunft leichter. "Aber wir müssen auch erklären, dass der Pflegeberuf viel attraktiver ist als gemeinhin angenommen wird", so die Senatorin. Es gebe mittlerweile gute Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen, zudem genieße der Beruf viel Anerkennung. Czyborra begrüßt auch die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Pflegekräften mehr Kompetenzen zuzusprechen.