Ein Globus ist in Berlin erleuchtet zum Festival of Lights am Potsdamer Platz.
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Interview - Neues internationales Forum: "Berlin Global Dialogue" startet

Am Donnerstag beginnt der erste "Berlin Global Dialogue". Er soll eine Plattform bieten für Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie für Studierende. Der Gründer Lars-Hendrik Röller will auf diesem Weg Lösungen für eine "in Unordnung geratene Welt" finden.

Lars-Hendrik Röller ist Professor für Volkswirtschaftslehre und hat an der European School of Management and Technology (ESMT) den "Berlin Global Dialogue" ins Leben gerufen. Zuvor war er Chefwirtschaftsberater der Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel und hat während ihrer Kanzlerschaft die G7- und G20-Gipfel als Unterhändler vorbereitet.

Röller sagt, er habe das neue internationale Forum gegründet, weil die Welt in eine "ziemliche Unordnung" geraten sei. Das liege unter anderem an dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und an geopolitischen Spannungen etwa zwischen dem sogenannten globalen Norden und Süden. "Da ist es einfach notwendig, einen Dialog zu führen, gerade auch zwischen Wirtschaft und Politik. Insofern ist es ein Format, wo ein Dialog auf Augenhöhe auch mit dem globalen Süden geführt werden kann."

Deutschland als Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale von China?

 

Die deutsche Politik diskutiert aktuell besonders über den Umgang mit China. Röller sagt, dass heute genauso wie in den vergangenen Jahren ein Dreiklang nötig sei: zwischen Partnerschaft, Wettbewerb und systemischer Rivalität. Man müsse dabei je nach Branche differenzieren: "Im Klimabereich werden wir ohne China das 1,5-Grad-Ziel nicht erreichen. Insofern müssen wir da kooperieren mit China." In anderen Bereichen müsse Deutschland aber seine Interessen schützen. Deshalb sei dieser Dreiklang richtig.