Ein Kind Emilya steht in einer Ausgabestelle der Berliner Tafel an einem Tisch mit Spielzeug.
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Interview - Bentele zur Kindergrundsicherung: Wenig Gutes übriggeblieben

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Gesetzesentwurf zur Kindergrundsicherung beschlossen. Damit sollen Leistungen für Familien zusammengefasst und leichter zugänglich gemacht werden. Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK, geht der Plan nicht weit genug. Das System sei immer noch zu kompliziert.

Lange hat die Ampel-Koalition um die Kindergrundsicherung gerungen. Ursprünglich hatte Familienministerin Lisa Paus (Grüne) 12 Milliarden Euro dafür gefordert. Jetzt veranschlagt die Bundesregierung dafür ab 2025 zusätzliche Kosten in Höhe von nur 2,4 Milliarden Euro im ersten Jahr. Verena Bentele, Sprecherin des Bündnisses Kindergrundsicherung und Präsidentin des Sozialverbandes VdK, geht der Gesetzesentwurf, den das Kabinett am Mittwoch beschlossen hat, nicht weit genug.

Das Ziel, dass Familien sich möglichst nur noch an eine Stelle mit ihren Anträgen richten müssen, werde nicht erreicht, kritisiert sie. Auch werde der Bedarf für die Kinder und Jugendlichen - anders als im Koalitionsvertrag vereinbart - nicht komplett neu berechnet. "Und das finde ich schon einen riesigen Fehler und sehr schade für so ein großes und wichtiges Projekt."

Bentele: Ziel nicht aus den Augen verlieren

 

Enttäuscht sei sie davon, dass der Koalitionsvertrag eigentlich viel Gutes beinhalte, "aber von diesem Guten ist nicht so viel übriggeblieben". Bentele sagt, sie wünsche sich, dass das Ziel nicht aus den Augen verloren wird, "nämlich wirklich Armut zu beseitigen von Kindern und Jugendlichen".