Vereinte Nationen in New York: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), neben Ministerin Svenja Schulze (SPD)
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Interview - Schulze (SPD) fordert mehr Geld für Entwicklungsländer

2030 soll es auf der Welt keinen Hunger und keine extreme Armut mehr geben, dafür Frieden, sauberes Wasser und Klimaschutz. So steht es in den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UNO. Bisher wurden die jedoch kaum umgesetzt. Damit sich das ändert, fordert Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) eine Aufholjagd.

17 Ziele für nachhaltige Entwicklung haben die Vereinten Nationen 2015 verabschiedet - Zielzeitpunkt ist 2030. Zur Halbzeit sind die Staaten aber nur bei 15 Prozent der Ziele auf dem richtigen Weg.

Laut Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist das eine besorgniserregende Zwischenbilanz. "Wir müssen jetzt eine richtige Aufholjagd machen, um an die Ziele wieder näher heranzukommen", sagt die Ministerin.

Schulze fordert mehr Geld für Entwicklungsländer

 

In einzelnen Bereichen sei man gut vorangekommen. "Die Kindersterblichkeit ist zum Beispiel deutlich reduziert worden, mehr Menschen haben Zugang zu Elektrizität, mehr Menschen haben Zugang zum Internet", so Schulze. Gleichzeitig gebe es aber auch massive Rückschläge, etwa durch die Pandemie, aber auch durch die weltweiten Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine.

Um die Ziele bis 2030 doch noch zu erreichen, sind laut Schulze drei Aspekte besonders wichtig: "Es muss mehr Geld für die Entwicklungsländer geben", betont die SPD-Politikerin. Nur so könnten diese Länder in den Klimaschutz investieren. Zudem müsse der Aufbau von sozialen Sicherungssystemen vorangetrieben werden. Drittens brauche es Fortschritte bei der Geschlechtergerechtigkeit. "Frauen und Mädchen müssen viel stärker einbezogen werden", betont Schulze. Man könne nicht auf das Know-How der Hälfte der Weltbevölkerung verzichten.

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