Interview - Nordkorea-Experte: Atom-U-Boot ist Teil einer militärischen Strategie
Nordkorea ist ein abgeschottetes Land, das sich im Krieg mit den USA wähnt. Jetzt wurde ein Atom-U-Boot getauft und Machthaber Kim Jong Un kündigt die atomare Bewaffnung der Marine an. Ob das Boot einsatzfähig ist, sei aber unklar, sagt Nordkorea-Experte Eric Ballbach.
"Es ist wenig überraschend." Das sagt Eric Ballbach, Nordkorea-Experte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik, zu der Verkündung eines getauften Atom-U-Boots von Machthaber Kim Jong Un. Das sei Teil einer breiten militärischen Modernisierungsstrategie des Landes. Die Entwicklung dieser U-Boote sei "ein lang gehegter Wunsch gewesen".
Gefahr schreitet voran
Ob die Region nun noch unsicherer werde? Zumindest gebe es ein "kontinuierliches Fortschreiten der Gefahrenlage", analysiert Ballbach. Man müsse diese Entwicklung auch im Kontext der enger werdenden Beziehungen zu Russland sehen. Das sei gefährlich, vermutet werde, dass sich ein Waffendeal anbahnen könnte. Unklar sei aber, ob das Boot überhaupt funktioniere oder nicht. Es sei nicht neu, sondern umgebaut.
Sanktionen wegen des Atomprogramms Nordkoreas
Milititärexperten schätzen, dass Nordkorea mehr als 60 U-Boote besitzt und damit eine der größten U-Boot-Flotten der Welt. Kim droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region. Wegen seines Atomprogramms wurden in der Vergangenheit internationale Sanktionen gegen Nordkorea verhängt.