Janine Wissler (l.), Parteivorsitzende der Partei Die Linke gemeinsam mit Dietmar Bartsch, dem scheidenden Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei (Bild: dpa / Kay Nietfeld)
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Interview - Berliner Linken-Vize: Partei muss sich auf Politik konzentrieren

Erst hört Amira Mohamed Ali auf, dann Dietmar Bartsch: Nach dem Rückzug beider Fraktionsvorsitzenden muss die Linke eine komplett neue Bundestagsspitze finden. Björn Tielebein, stellvertretender Landesvorsitzender in Berlin, mahnt, weiter nach politischen Lösungen für die Sorgen vieler Menschen zu suchen.

Die Partei Linke sollte sich darauf konzentrieren Politik zu machen und die Sorgen und Nöte der Menschen ernst zu nehmen. Das meint Björn Tielebein, Vize-Chef der Linken in Berlin. Durch den Rückzug von zuerst Amira Mohamed Ali und dann Dietmar Bartsch als Fraktionsvorsitzende im Bundestag offenbart sich die Krise, in der die Partei steckt.

Tielebein: Linke muss um politische Lösungen kämpfen

 

Er respektiere Bartschs Entscheidung, sagt Tielebein. Ein neues Führungsteam müsse nun gefunden werden. Klar sei aber auch: Eine "starke Linke" werde weiterhin gebraucht. Die Partei müsse aufhören, sich um sich selbst zu drehen. Er rufe alle auf, sich auf politische Lösungen zu konzentrieren - die Mieten dürften nicht explodieren, die ärztliche Versorgung müsse sichergestellt werden. Hier müsse die Linke "Lösungen präsentieren".

Parteiinterner Richtungsstreit um Sahra Wagenknecht

 

Mitten in der tiefen Krise der Linken hatte der langjährige Bundestagsfraktionschef Bartsch am Mittwoch sein Amt abgegeben. Er werde bei der Vorstandswahl am 4. September nicht erneut kandidieren. Hintergrund ist der Richtungsstreit um die Abgeordnete Sahra Wagenknecht. Sie will bis zum Jahresende entscheiden, ob sie eine eigene Partei gründet. Falls es dazu kommt, droht der Linken und ihrer Bundestagsfraktion die Spaltung. Es wird erwartet, dass dann mehrere der 39 Abgeordneten die Linke zusammen mit Wagenknecht verlassen würden.