Imker kontrolliert in Berlin eine Wabe eines Bienenvolkes (Bild: IMAGO / Frank Sorge)
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Interview - Lichtenberger Bienen durch Amerikanische Faulbrut gefährdet

Die Seuche namens amerikanische Faulbrut bedroht immer wieder Bienen. Aktuell gibt es einen Fall in Berlin-Lichtenberg. Der Bienen-Experte Christian Dreher erklärt, warum vor allem die Larven betroffen sind und wie die Seuche konkret bekämpft wird.

Christian Dreher ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Veterinär-Biochemie an der FU Berlin und leitet dort die Arbeitsgruppe Bienen. Zunächst erklärt er, dass durch die amerikanische Faulbrut gar nicht auf Menschen übertragen werden kann. "Auch das Produkt Honig ist durch die amerikanische Faulbrut überhaupt nicht gefährdet oder beeinträchtigt."

Die amerikanische Faulbrut sei ein bakterieller Erreger, der die Brut befallen kann. Erwachsenen Bienen machen demnach die Sporen der Erreger überhaupt nichts aus. Allerdings seien die Larven hochgradig gefährdet. "Und wenn sie infiziert werden, dann sterben sie in der Regel innerhalb kurzer Zeit ab." Das führe dazu, dass das Bienenvolk immer weniger erfolgreich die Brut großziehen könne und schlimmstenfalls aussterbe.

Dreher: Amtsveterinäre haben die Seuche im Griff

 

Für Imker sei es schwer festzustellen, dass sein Bienenvolk davon betroffen ist, so der Wissenschaftler. Symptome werden häufig nicht gesehen werden. In Deutschland und der Europäischen Union haben die Amtsveterinäre die Seuche im Griff und bekämpfen diese, so Dreher. Ist ein Gebiet betroffen, so sei ein Sperrkreis darum unter behördlicher Aufsicht. In der Zeit dürfen keine neuen Bienenvölker einwandern oder aus dem Gebiet auswandern.

Die erwachsenen Bienen werden zudem von den Larven getrennt. In neuen Kisten können sie dann neues Bienenvolk aufbauen. "Und dann kann so eine Imkerei wieder gesund und fit durchstarten", sagt Christian Dreher.

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