Eine jüngere Frau und eine ältere Frau im Rollstuhl sitzen gemeinsam an einem Esstisch.
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Interview - Beratungsstelle: Pflege von Angehörigen ist großes Armutsrisiko

Die Union fordert einen Lohnersatz für pflegende Angehörige. Für die Pflegezeit soll es eine Zahlung nach dem Vorbild des Elterngeldes geben, so der Vorschlag. Mara Rick von der Berliner Beratungsstelle "Pflege in Not" findet, dass das in die richtige Richtung geht. Eine bessere Unterstützung für pflegende Angehörige sei "längst überfällig".

In einem Positionspapier fordern Politikerinnen und Politiker von CDU und CSU, dass pflegende Angehörige besser unterstützt werden. Sie schlagen für die Zeit der Betreuung, für die die Menschen aus dem Beruf aussteigen, eine Zahlung nach dem Vorbild des Elterngeldes vor. Diese Forderung sei nicht neu, aber "längst überfällig", sagt Mara Rick, Projektleiterin vom Berliner Verein "Pflege in Not", der Menschen bei der Pflege berät.

Der Vorschlag für einen Lohnersatz gehe in die richtige Richtung: "Pflegende Angehörige warten händeringend darauf, denn die Pflege eines nahestehenden Angehörigen zu übernehmen, ist eines der großen Armutsrisiken in unserer Gesellschaft." Bei der Arbeit zu reduzieren oder ganz zu pausieren für die Pflege eines Angehörigen, habe später auch negative Auswirkungen auf die Rente. "Da muss dringend nachgebessert werden", fordert Rick.

Beratungsstelle: Auch etwas gegen Fachkräftemangel in der Pflege tun

 

"Ohne pflegende Angehörige würde das gesamte Pflegesystem komplett kollabieren", betont sie. Neben ihrer Entlohnung und Absicherung müsse zusätzlich auch etwas gegen den Fachkräftemangel bei professionellen Angeboten getan werden. Andernfalls hätten Angehörige keine "echte Wahlmöglichkeit".