Sonnenblumen stehen in der Sonne auf einem Feld in Südbrandenburg.
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Interview - Bauernverband: Ernte in Brandenburg fast zum Erliegen gekommen

Die Landwirte in Brandenburg stehen enorm unter Druck - wegen steigender Kosten und zunehmender Konkurrenz. Nach dem kühlen und nassen Wetter der vergangenen Tage erwarten sie auch noch eine schlechte Ernte, sagt Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbands Brandenburg.

Noch vor ein paar Wochen hätten die Landwirtinnen und Landwirte in Brandenburg optimistisch auf die diesjährige Ernte geblickt, sagt Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbands Brandenburg. "Leider hat sich daran was geändert", denn Regen, Hagel, Sturm, niedrige Temperaturen und wenige Sonnenstunden hätten den Betrieben zu schaffen gemacht. "Die Ernte ist fast zum Erliegen gekommen."

"Ein Jahr Arbeit wird mit zwei Wochen Wetter zunichte gemacht"

 

"Das Getreide, was jetzt auf dem Feld steht und auch die Ölsaaten, die leiden natürlich unter dem immer wieder auftretenden Niederschlag", sagt Wendorff. "Die Ernte ist ja in den letzten zwölf Monaten entstanden mit sehr hohen Betriebsmittelkosten. Treibstoffe, Düngermittel, Saatgutkosten – all die Preise sind explodiert."

Der schlechte Ertrag aus der Ernte werde kaum Erlöse bringen, sagt Wendorff. "Die Erlöse werden wirklich 20 bis 30 Prozent unter dem liegen, was wir kalkuliert haben. Und das ist bitter. Also ein Jahr Arbeit, die jetzt hinter den Landwirten liegt, wird mit zwei Wochen Wetter, so wie wir es jetzt haben, zunichte gemacht."