Hinter einem Mikrochip ist das Logo des taiwanischen Unternehmens TSCM auf einem Smartphone zu sehen. (Fotomontage)
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Interview - IWH sieht neue TSCM-Chipfabrik in Dresden skeptisch

Der taiwanische Chip-Hersteller TSMC hat am Dienstag den Bau einer Chip-Fabrik in Dresden bekanntgegeben. Sie soll rund zehn Milliarden Euro kosten, wovon der Bund laut "Handelsblatt" die Hälfte übernimmt. Reint Gropp, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, zeigt sich nicht besonders begeistert von der neuen Fabrik.

Gemeinsam unter anderem mit den Unternehmen Bosch und Infineon wolle man am Standort mehr als zehn Milliarden Euro investieren, heißt es in einer TSCM-Presseerklärung. Ziel sei, den Halbleiter-Bedarf des schnell wachsenden Automobil- und Industriesektors zu decken.

2000 Arbeitsplätze sollen entstehen


Der Bund will das Projekt angeblich mit bis zu fünf Milliarden Euro fördern. Dieser Subvention muss allerdings noch die EU-Kommission zustimmen. Der Bau der Fabrik soll in der zweiten Hälfte kommenden Jahres starten, die Chip-Fertigung dann Ende 2027. Bis dahin sollen in Dresden etwa 2000 Arbeitsplätze entstehen.

Der Volkswirtschaftler Reint Gropp sieht das Projekt kritisch. "Ich denke mal, dass sich die Hoffnungen, die sich damit verbinden - wie zum Beispiel einen großen Boom in Dresden oder die geostrategische Unabhängigkeit von China - am Ende nicht verwirklichen lassen", sagt der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).

Gropp: "Produktion wird mittelfristig doch abwandern"


Er fürchte, dass sehr viel staatliches Geld in eine Produktion gesteckt werde, die "mittelfristig am Ende dann doch abwandern wird", so Gropp. Außerdem würden viele Zulieferungsprodukte für Chips wie seltene Erden, Rohstoffe oder auch die Maschinen für die Produktion weiterhin aus China kommen.

"Ich denke, dass wir uns auf das konzentrieren sollten, was wir besser können als billig zu produzieren", sagt der Volkswirtschaftler. "Das ist die Entwicklung von Spitzenchips, neuen Chips, KI-Chips und solchen Anwendungen. Das könnte man subventionieren, aber nicht unbedingt die Massenproduktion."

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