Interview - Kolesnyk (SPD): Brandenburg will Kommunen entlasten
Die Unterbringung von Geflüchteten stellt viele Kommunen vor große Herausforderungen. Menschen mit geringen Bleibechancen sollen künftig länger in Erstaufnahmeeinrichtungen bleiben, sagt Brandenburgs SPD-Generalsekretär David Kolesnyk. So müssten die Kommunen weniger Personen unterbringen.
Rund 10.000 geflüchtete Menschen sind in diesem Jahr bereits nach Brandenburg gekommen. Um sie unterzubringen, müssen die Kommunen für neue Einrichtungen sorgen. So zum Beispiel in Prenzlau in der Uckermark: In einem ehemaligen Bürogebäude im Osten der Stadt sollen 300 geflüchtete Menschen Platz finden. Doch dagegen regt sich heftiger Protest.
Brandenburgs SPD-Generalsekretär David Kolesnyk verteidigt die Strategie, Geflüchtete im Bundesland zu verteilen. Auch dünner besiedelte Gegenden wie die Uckermark müssten ihren Anteil leisten. "Da leben Leute, da gibt es Städte, da gibt es Arbeitsplätze, da gibt es auch Fachkräftemangel, und selbstverständlich ist es richtig, dass auch dort wie auch in Potsdam Menschen aufgenommen werden", sagt Kolesnyk.
Kolesnyk: Brandenburg will Erstaufnahme vergrößern
Dennoch wolle das Land gegensteuern, um die Kommunen mit der Anzahl der Menschen nicht zu überlasten, so der SPD-Politiker. Geplant sei, die Erstaufnahmeeinrichtungen zu vergrößern. Geflüchtete, die keine Bleibeperspektive haben, sollen dann in diesen Einrichtungen bleiben. Das habe zur Folge, dass in den nächsten Monaten deutlich weniger Menschen in den Kommunen untergebracht werden müssten, so Kolesnyk.
Diejenigen, die künftig auf die Regionen verteilt würden, würden dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch länger bleiben - "sodass man sich dann tatsächlich daran machen kann, die zu integrieren", sagt Kolesnyk.