Die Delegation der Bundesrepublik Deutschland am Eröffnungstag beim Einmarsch in das "Stadion der Jugend" bei den Weltfestspielen 1973 (Bild: picture alliance/dpa)
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Interview - Teilnehmer über Weltfestspiele: Aufbruchstimmung war bald wieder vorbei

Vor 50 Jahren wurden in Ost-Berlin die Weltfestspiele der Jugend und Studenten begangen. Dazu kamen Millionen Menschen aus aller Welt. Helmut Fensch nahm damals mit einer Kabarettgruppe teil. Er erinnert sich an eine Offenheit und Aufbruchstimmung, die damals in Berlin geherrscht habe. Doch die sei wieder verloren gegangen.

Vor genau 50 Jahren - am 28. Juli 1973 - wurden die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten eröffnet. Millionen Menschen aus aller Welt kamen dafür nach Ost-Berlin, damals Hauptstadt der DDR. Bis zum 5. August 1973 gab es zahlreiche Veranstaltungen in der Stadt.

Helmut Fensch, heute künstlerischer Leiter der Potsdamer Kabarettgruppe Obelisk, nahm daran mit dem Rostocker Studentenkabarett "Rohrstock" teil. Er erinnert sich an eine Fröhlichkeit und Offenheit in der Stadt. "Es war einfach ein buntes Leben auf dem Alex und ringsum - überall eigentlich in Berlin wurde diskutiert, gab es Musik", sagt Fensch.

Fensch: "Staatsführung hat Angst bekommen über die Vitalität"

 

Dagegen habe die Staatsführung nichts ausrichten können. Doch diese Aufbruchstimmung, die während dieser Tage geherrscht habe, sei bald wieder verloren gegangen: "Ich denke mir, die Staatsführung hat Angst bekommen über die Vitalität, die da einfach im Volk herrscht", meint Fensch. Sie sei der Sache nicht mächtig gewesen.