Der Lehrer Max Teske und seine Kollegin Laura Nickel bei der Demonstration "Vielfalt statt Einfalt - Schule ohne Diskriminierung" in Cottbus.
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Interview - Lehrer verlässt Burg: "Wollen Schüler und Kollegen schützen"

In einem Brandbrief haben die jungen Lehrer Max Teske und Laura Nickel rechtsextreme Vorfälle an einer Schule in Burg (Spree-Neiße) beklagt. Jetzt gibt es Drohungen gegen die beiden und sie haben sich entschieden, die Schule zu verlassen. Sie seien zu einer "gewissen Zielscheibe" geworden, sagt Teske, und würden mit ihrer Entscheidung nun versuchen, Schüler und Lehrkräfte zu schützen.

Als Reaktion auf den Brandbrief der beiden Lehrer klebten in Burg unter anderem Sticker mit ihren Fotos und den Worten "Verpisst euch nach Berlin". Außerdem wurde in einem Instagram-Account zur Jagd auf sie aufgerufen. Das habe gezeigt, dass sie einer echten Gefahr ausgesetzt sind, sagt der betroffene Lehrer Max Teske. "Wir haben in unserem Alltag erlebt, dass wir bedroht und auf offener Straße angefeindet werden."

Aber das sei nicht der einzige Grund für ihren Entschluss gewesen, meint er. Es gebe eine Reihe privater Gründe und vor allem auch den Wunsch, die Lehrkräfte und Schüler in Burg zu schützen. "Wir als Personen sind natürlich zurzeit eine gewisse Zielscheibe für extrem Rechte und die AfD", so Teske. "Und ich denke, dass es hilfreich ist, dass wir erst mal mit unserer Person den Fokus von der Schule nehmen."

Es sei keinesfalls als Zeichen zu deuten, dass die Rechtsextremen gewonnen hätten, betont der Lehrer. "Die Rechten werden auch niemals gewinnen, weil ich immer noch der festen Überzeugung bin, dass die Zivilgesellschaft so stark ist, dass wir das als Demokratie definitiv aushalten können."