Plakatwerbung Bundesministerium für Arbeit und Soziales für das Bürgergeld
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Interview - Jobcenter-Chef: Geld für Weiterbildungen ist guter Anreiz

Seit dem Wochenende erhalten Empfängerinnen und Empfänger des Bürgergelds mehr finanzielle Unterstützung, wenn sie versuchen, sich fit für einen Job zu machen. Für Andreas Peikert vom Jobcenter Berlin Marzahn-Hellersdorf ist das ein guter Anreiz, der langfristig helfen kann.

Nach Auffassung von Andreas Peikert, Geschäftsführer des Berliner Jobcenters in Marzahn-Hellersdorf, bringen die Veränderungen des Bürgergelds zum Juli neue Chancen für Arbeitslose. 150 Euro monatlich für Weiterbildungen, die zum Berufsabschluss führen, sei eine sinnvolle Maßnahme, so Peikert. "Das ist ein guter Anreiz." Viele Empfängerinnen und Empfänger seien damit eher bereit, sich auf langfristige Fortbildungen einzulassen.

Schub gegen den Fachkräftemangel

 

"Das könnte einen Schub geben", meint Peikert. Das sei auch in Bezug auf den Fachkräftemangel hilfreich - etwa wenn sich Ältere oder Lanzeitarbeitslose das Wissen für eine gesuchte Tätigkeit aneigneten. Es müsse allerdings als "Langfrist-Investition" gesehen werden. Kurzfristig werde man allein wegen der Dauer solcher Weiterbildungen eher keine Veränderung sehen.

Personalabbau drohe in den Jobcentern

 

Peikert treibt zudem auch die angespannte Personalsituation in den Jobcentern um. Die Belegschaft habe schon viel zu tun, hinzu kämen gestiegene Kosten durch Inflation und höhere Energiekosten. Bei gleichbleibenden Zuwendungen vom Land Berlin müsste möglicherweise Personal abgebaut werden, sagt Peikert. Das mache die Beratung schwieriger. "Wir haben nicht mehr Zeit für den Kunden als früher, sondern eher weniger." Deswegen müsse der Senat von Berlin bei der Finanzierung der Jobcenter nachbessern.

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