Interview - Hydrogeologin: Viel "Wasserstress" in Brandenburg
Am Freitag hat es viel geregnet, die Natur atmet auf. Hilfreich sei vor allem ein stetiger Landregen, denn heftiger Niederschlag fließe oft oberirdisch ab, erklärt Hydrogeologin Irina Engelhardt. Sie beobachtet in Brandenburg vielerorts einen starken "Wasserstress".
Irina Engelhardt ist Professorin für Hydrogeologie an der Technischen Universität (TU) Berlin und forscht unter anderem in einer Pilotregion, die sich vom Fredersdorfer Mühlenfließ, über Löcknitz und Trebuser Graben bis Fürstenwalde erstreckt. Dort würden der Grundwasserspiegel, die Abflüsse in den verschiedenen Bächen, die Bodenfeuchte und das Klima erfasst, erklärt Engelhardt.
"Da können wir sehen, wie diese hydrologischen Komponenten auf verschiedene Klimaänderungen anspringen", sagt sie. Es handle sich um ein Gebiet, das "sehr, sehr stark von Wasserstress betroffen ist." In mehr als einem Viertel der Region habe sich der Grundwasserspiegel in den vergangenen 20 Jahren um mehr als einen Meter abgesenkt.
"Wir erwarten da eine Region, die wirklich eines Wassermanagements bedarf", so die Hydrogeologin. Das bedeute, dass in Zeiten des Überschusses - wenn es viel regnet - das Wasser eingefangen und gesteuert wird, etwa durch Infiltration. So könnten die Wasserressourcen erneuert oder zumindest verbessert werden.