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Interview - Handwerkskammer kritisiert Bürokratie bei Zuwanderung

Beim Treffen der ostdeutschen Regierungschefs mit dem Bundeskanzler geht es darum, wie dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden kann. Ralph Bührig von der Handwerkskammer Potsdam sagt, dass nahezu jeder Betrieb dringend Personal suche. Für die Integration von Zuwanderern fordert er schnellere Verfahren.

Von mehr als 10 000 fehlenden Mitarbeitenden in Brandenburger Handwerksbetrieben geht die Handwerkskammer aktuell aus. "Wir stellen fest, dass nahezu jeder Handwerksbetrieb in Brandenburg dringend Fachkräfte sucht", sagt Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer in Potsdam.

Um das Thema Fachkräftemangel geht es am Donnerstag beim Treffen der ostdeutschen Regierungschefs mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Chemnitz. Dabei sollen Konzepte diskutiert werden, dem Problem, das gerade den Osten trifft, entgegenzuwirken.

Handwerkskammer: Willkommenskultur in Brandenburg entwickeln

 

Eine Lösung könnte mehr Zuwanderung von Fachkräften sein. Bührig von der Handwerkskammer sagt, es gebe dafür eine große Aufgeschlossenheit in den Brandenburger Betrieben. "Aber wir haben auch festgestellt, welche Schwierigkeiten es dort gibt - insbesondere die Einwanderungsbürokratie." An der Stelle müsse man deutlich besser werden, wenn man Erfolge haben wolle. Angesichts ausländerfeindlicher Vorfälle in Brandenburg sei zudem wichtig, dass man eine Willkommenskultur entwickelt.

Ein Problem sei auch, dass viele zugewanderte Menschen keinen klaren Bleibestatus haben. Die Verfahren für eine Aufenthaltserlaubnis müssten einfacher werden, fordert Bührig. "Die Arbeit auch mit den Ausländerbehörden ist sehr bürokratisch ausgestaltet. Da würden wir uns deutlich schnellere Verfahren wünschen."

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