Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Flur.
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Interview - Experte zu Krankenhausreform: Größere Änderungen eher in Westdeutschland

Beim Bund-Länder-Gipfel geht es um die Pläne des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach zur Reform der Krankenhäuser. Gesundheitsexperte Boris Augurzky erwartet, dass sich der Minister durchsetzen wird und am Ende eine Reform zustandekommt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat am Donnerstag noch einmal für seine geplante Reform der Krankenhäuser geworben. Anderenfalls würden viele Kliniken nicht überleben. Diese Einschätzung teilt auch Boris Augurzky, Gesundheitsexperte am RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen. Er war Mitglied in Lauterbachs Regierungskommission.

Durch die Reform sollen demnach Strukturen optimiert werden. So könnten etwa kleinere Krankenhäuser zusammengelegt werden, um sie wirtschaftlich zu stabilisieren und medizinisch voranzubringen. In Ballungsräumen sollte hingegen die Nutzung von Kliniken eventuell neu bestimmt werden.

Der Bund müsse dafür einen Rahmen vorgeben, damit die Länder dann über ihren Bedarf vor Ort entscheiden können, erklärt der Experte. Eines der Instrumente der Reform sei die vorgesehene Vorhaltefinanzierung, als Ergänzung zur Fallpauschale.

Gesundheitsexperte: "Am Ende wird eine Reform stehen"

 

Augurzky verweist darauf, dass Brandenburg und andere neue Bundesländer schon eine "Strukturoptimierung" hinter sich haben. Daher sei auch ein Aspekt der Reform, über die Vorhaltefinanzierung gerade dort die ländliche Versorgung sicherzustellen. "Größere Änderungen erwarte ich eher in Westdeutschland."

Laut dem Experten wird sich Lauterbach mit seinen Reformplänen durchsetzen und Bund und Länder werden Kompromisse finden: "Am Ende wird eine Reform stehen, damit wir das gesteuert in die Zukunft entwickeln können", so Boris Augurzky.