Florida Gouverneur Ron de Santis
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Interview - Politologin: DeSantis' Hauptaugenmerk ist die Wertepolitik

Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, will für das Amt des US-Präsidenten kandidieren. Das hat er jetzt im Gespräch mit Twitter-Chef Elon Musk angekündigt. Harvard-Politologin Cathryn Clüver Ashbrook sagt, er positioniere sich als nächste Generation der Republikaner. Dennoch habe Donald Trump im Moment bessere Chancen.

Ausgerechnet auf der Plattform, die Donald Trump einst so exzessiv nutzte, hat Ron DeSantis jetzt angekündigt, dass er für die Republikaner bei der US-Präsidentschaftswahl 2024 antreten will. In einem Livestream bei Twitter sagte der Gouverneur von Florida: "Ich kandidiere als Präsident, um unser großes amerikanisches Comeback anzuführen."

Doch die Ankündigung habe nicht so geklappt, wie er sich das wohl vorgestellt hatte, meint Politologin Cathryn Clüver Ashbrook. "Man würde es im Deutschen vielleicht zusammenfassen mit Pleiten, Pech und Pannen", sagt die Expertin der Bertelsmann-Stiftung. So gab es zu Beginn immer wieder Tonprobleme.

Politologin: DeSantis schwingt sich zum "Kulturkrieger" auf

 

Clüver Ashbrook beschreibt DeSantis als einen sehr rechtskonservativen Politiker, der sehr eigennützig sei. Er habe sich mittlerweile dazu aufgeschwungen, "der Kulturkrieger" zu sein. "Sein Hauptaugenmerk ist die rechtskonservative Wertepolitik und Auseinandersetzung in den USA."

Er habe durchaus einige Erfolge für die Republikaner verbuchen können und positioniere sich als Mann der nächsten Generation für die Partei. DeSantis und Trump hätten sich lange Zeit sehr nah gestanden. "Aber seit einiger Zeit gibt es einen deutlichen Bruch", sagt Clüver Ashbrook. In den Umfragen liege Trump zurzeit deutlich vorne, weshalb sie von besseren Chancen für den Ex-Präsidenten ausgeht. Aber: "Da kann noch viel passieren, was Trump noch drangsalieren könnte."

Hintergrund

DeSantis gilt als größter parteiinterner Konkurrent Donald Trumps. Er möchte als Kandidat der Republikaner ins Weiße Haus einziehen, muss sich dafür aber in Vorwahlen gegen den früheren Präsidenten Trump und andere Bewerber in seiner Partei durchsetzen. Trump hatte bereits im November angekündigt, ins Rennen für die Präsidentschaftswahl 2024 einzusteigen. - dpa