In der Berliner Wuhlheide hat die Polizei mit der Auflösung eines Protest-Camps von etwa 100 Aktivisten begonnen
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Interview - Ronneburg (Linke): Mit Protest in Wuhlheide "gelassen" umgehen

Umweltschützer haben in der Wuhlheide gegen die geplante Tangentiale Verbindung Ost demonstriert. Sie wollen verhindern, dass für den Bau der Entlastungsstraße Wald gerodet wird. Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linken, betont: Es müsse auch Radweg und Bahnschiene geben.

Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus, rät dazu, mit Gelassenheit auf Demonstrationen wie in der Wuhlheide gegen die geplante Entlastungsstraße zu reagieren. Man müsse "gelassen mit solchen Protestformen umgehen". Es gehe hier um die Besetzung eines Waldes, nicht um eine Straße. Aus seiner Sicht wurde bei der Beendigung des Protests "mit unverhältnismäßigen Mitteln vorgegangen".

"Umfassendes Mobilitätskonzept" mit Radwegen und Schiene gefordert

 

Letzlich müsse man klären, wie massiv der Eingriff in den Waldbestand sein werde. Seine Partei spreche sich nicht nur für eine Straße, sondern auch für Radweg und Bahnschienen aus. Es müsse ein "umfassendes Mobilitätskonzept" geben. Wichtig sei eine bessere Verbindung zur Entlastung der Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick. Zugleich kritisiert Ronneburg die schwarz-rote Koalition, die sich aus seiner Sicht auf den Autoverkehr konzentriere.

Camp mit Baumhäusern geräumt

 

In der Berliner Wuhlheide ist am Mittwoch ein Protestcamp geräumt worden. Rund 400 Polizeibeamte holten Demonstranten aus ihren Baumhäusern. Die Versammlungsbehörde hatte das Camp verboten, auch ein Eilantrag dagegen scheiterte.