Eine Mutter und ihre Tochter genießen den Ausblick auf die Berge.
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Interview - Forscherin: Mütter brauchen mehr als Blumen

In diesem Mai jährt sich der "Muttertag" zum 100. Mal. Wirtschaftswissenschaftlerin Heike Pantelmann sagt, es sei nicht verkehrt, Müttern an diesem Tag zu danken, aber es brauche mehr als einen Blumenstrauß oder Schokolade - nämlich sozialpolitische Maßnahmen.

Den Ursprung hat der Muttertag darin, dass eine Frau ihrer eigenen Mutter danken wollte - und das sei dann von Kirchen und Frauenvereinen aufgegriffen worden, erklärt Heike Pantelmann, Geschäftsführerin am Margherita-von-Brentano-Zentrum der Freien Universität Berlin. "Es gab Lobbyarbeit für diesen Tag, der in den USA seit 1914 auch offiziell Feiertag ist." Inzwischen gehe es am Muttertag allerdings viel um Kommerz.

Aus ihrer Sicht sei es dennoch durchaus zeitgemäß, den Müttern zu danken, sagt Pantelmann. "Wenn wir auf die Zahlen zu Elternzeit und zur Aufgabenverteilung in Haushalten bei unbezahlter Care-Arbeit schauen, dann übernehmen Mütter tatsächlich das Gros der Arbeit." Allerdings würden ein Blumenstrauß oder ein bisschen Schokolade zu kurz greifen.

Pantelmann wünscht sich mehr Kampfgeist


"Ich würde mir eher sozialpolitische Maßnahmen wünschen, die sich auch in den Portemonnaies der Mütter niederschlagen", so die Wirtschaftswissenschaftlerin. Frauen dürften etwas fordern - die Stimmung am Muttertag dürfe gern etwas kämpferischer sein, ähnlich wie am Frauentag am 8. März, meint Pantelmann.

Diesen Kampfgeist wünsche sie sich von der Politik und den Müttern selbst - "und warum nicht auch von den Vätern", meint Pantelmann . "Wir haben es in der Pandemie gesehen: Mütter sind sehr belastet in der Gesellschaft, weil sie diese unbezahlten Arbeiten übernehmen. Das muss irgendwie honoriert werden - und ihre Stimmen müssen gehört werden."

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