Türkischer Präsident Recep Tayyip Erdogan
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Interview - Türkei-Experte: "Erdoğans Glaubwürdigkeit hat stark gelitten"

Rund 1,5 Millionen türkische Staatsbürger in Deutschland können ab heute ihre Stimme für die Parlaments- und Präsidentenwahlen in der Türkei abgeben. In den amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan sei viel Glaube verloren gegangen, meint der SPD-Bundestagsabgeordnete Macit Karaahmetoglu.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Macit Karaahmetoglu rehnet damit, dass dieses Mal in ganz Deutschland weniger Menschen für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan stimmen werden als vor fünf Jahren. Damals war Berlin die einzige deutsche Großtstadt, in der Erdoğan nicht vorne gelegen hat.

Wirtschaft und Erdbeben drücken die Umfragewerte von Erdoğan

 

"Seine Glaubwürdigkeit hat stark gelitten", meint Karaahmetoglu, der Rechtsanwalt ist und für die SPD im Bundestag sitzt. Die Menschen seien weniger aufgebracht - das spiele einem "Spalter wie Erdoğan" nicht in die Karten. Der Wirtschaft gehe es schlecht, der Umgang mit den großen Erdbeben in diesem Jahr sei problematisch gewesen. "Es ist der Glaube an ihn verloren gegangen." Möglicherweise rutsche der amtierende Präsident daher in seiner Zustimmung in Deutschland ab.

100 000 Menschen in Berlin stimmberechtigt

 

Rund 1,5 Millionen Menschen sind stimmberechtigt - davon knapp 100 000 in Berlin. Bis zum 9. Mai sind sie dazu aufgerufen, ihre Stimme in einem der 26 Wahllokale in der Bundesrepublik abzugeben. Die Parlaments- und Präsidentenwahlen in der Türkei finden erst am 14. Mai statt. Erreicht dann keiner der Präsidentschaftskandidaten mehr als 50 Prozent, geht es am 28. Mai in die Stichwahl.

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