Israelische Flaggen bei einer Demonstration
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Interview - Expertin: "Grau-Schleier über Israels Feierlichkeiten"

Das 75. Jubiläum von Israel sollte eigentlich ein freudiger Anlass sein - aber das Land ist tief gespalten. Beatrice Gorawantschy, Leiterin des isralischen Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung nennt es einen "Grau-Schleier", der angesichts der umstrittenen Justizreform über dem Feiertag liege.

Israel begeht den 75. Jahrestag der Staatsgründung. In Jerusalem wurde die zentrale Veranstaltung eröffnet, bei der zwölf Fackeln entzündet werden. Sie symbolisieren die in der Bibel erwähnten zwölf Stämme Israels. Zudem sind in zahlreichen Städten Partys und Feuerwerke geplant.

Überschattet vom Streit um Justizreform

 

Die Jubiläumsfeiern werden überschattet vom Streit um die Justizreform, die Gegner als Gefahr für die Demokratie ablehnen. "Es weht ein Grau-Schleier über den heutigen Feierlichkeiten", sagt Beatrice Gorawantschy, die das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem leitet. Eigentlich sei es ein Tag der Freude, der an die Gründung des Staates und die "gewaltigen Veränderungen" erinnere.

Netanjahu hat Einheit des Landes beschworen

 

Es herrsche in diesem Jahr aber nicht nur Partylaune, so Gorawantschy. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe die Einheit des Landes beschworen - man solle an diesem Tag über Unstimmigkeiten hinwegsehen. Seine Regierung sei politisch so weit rechts wie keine Regierung zuvor, sagt Gorawantschy. Die geplante Justizreform spalte die Bevölkerung.