24.10.2022: "Preisexplosion stoppen für Frieden, Freiheit und Wohlstand" steht auf einem Plakat das Demonstranten an der Spitze eines Demonstrationszuges durch die Innenstadt der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt tragen (Bild: picture alliance/dpa)
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Forum - Neuhardenberger Rede: Zeitenwende - Epochenbruch

Den Titel des Koalitionsvertrag "Mehr Fortschritt wagen" hat der russische Angriff auf die Ukraine dramatisch umgeschrieben – für die Ampel heißt es jetzt täglich "Im Wagnis fortschreiten". Darüber spricht der Fernsehjournalist Theo Koll in seiner Neuhardenberger Rede und darüber diskutiert anschließend Harald Asel mit seinen Gästen.

Die Sendung ist eine Wiederholung von Mai 2023.

Zweimal im Jahr hält eine Person der Zeitgeschichte die "Neuhardenberger Rede". Dass wir seit dem russischen Angriff auf die Ukraine vor einem Epochenbruch stehen, scheint eindeutig. Und auch, wie kalt die deutsche Politik davon erwischt wurde. Wohin aber führt der rasch verkündete Weg der Zeitenwende? Wie verändern sich die innen- und außenpolitischen Bedingungen deutscher Politik? Wie verändert der Angriff auf die Ukraine das Räderwerk der Globalisierung – und damit auch das stabilitätsstiftende Wohlstandsversprechen der vergangenen Jahrzehnte?

Das bisherige Wohlstandsmodell aus billiger russischer Energie und reibungslosem Globalisierungsprofit aus China ist jedenfalls nicht länger tragfähig. Die europäische, insbesondere die deutsche, Friedensdividende ist aufgebraucht, militärische Muskeln sind wieder das teure Gebot der Stunde - und der Zukunft. Noch wird der drohende Wohlstandsverlust mit milliardenschweren Programmen in Watte gepackt.

Was aber bedeutet das mögliche Ende des Wohlstands- und Fortschrittsversprechens für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die deutsche Identitätsstiftung?

Nach der Neuhardenberger Rede des Fernsehjournalisten und Leiters des ZDF-Hauptstadtstudios Theo Koll begrüßt Moderator Harald Asel neben dem Redner die Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin und Professorin am dortigen Institut für Sozialwissenschaften Julia von Blumenthal und den Diplomaten und früheren Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger auf dem Gesprächspodium.