Abgestorbene Nadelbäume sind in einem Wald in Brandenburg zu sehen.
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Die Reportage aus Berlin und Brandenburg - Bäume leiden unter extremem Wetter

Das Wetter ist auch dieses Jahr wieder eine Achterbahnfahrt: Im Frühjahr gab es Dauerregen und die gestressten Wälder hatten endlich wieder Wasser satt. Doch ab Mai kamen nur noch wenige Regentropfen runter. Experten sprachen von einer Blitzdürre. Wie kommt unser Wald mit diesen Extremen klar? Von Thomas Rautenberg

Das sogenannte "Drylab", also das Trockenlabor am Eberswalder Thünen-Institut ist etwa so groß, wie ein gewöhnlicher Kleingarten. Doch statt Tomatenpflanzen, Blumen oder Kartoffeln stehen kleine Baumsetzlinge in Reih und Glied.

Etwa 50 Zentimeter hoch, ihre Blätter beziehungsweise Nadeln sind tropfnass vom letzten Gewitterschauer. Der Boden ist dunkelbraun und durchweicht. Das Freilandlabor ist der Arbeitsplatz von Ökologion Dr. Tanja Sanders, die hier die Stressfähigkeit von Waldbäumen erforscht.

Bewusster Dürretod der Bäume für die Forschung

 

Die vertrockneten Jungbäume mit kahlen Zweigen sind eigentlich ein trauriger Anblick. Doch im Gegensatz zu den benachbarten Wäldern ist der Dürretod der Baumpflanzen auf dem Drylab-Gelände gewollt, zumindest wird er ganz bewusst in Kauf genommen.

Für die Kiefer, die ganzjährige Nadeln trägt, war der krasse Wetterwechsel Stress pur. Das Waldstück gleich neben dem Eberswalder Freilandlabor ist in einen Dunstschleier gehüllt. Der nächtliche Regen verdampft auf dem warmen Boden.

Der gesunde Anblick des Waldes täuscht


Dr. Andreas Bolte, Leiter des Thünen-Instituts für Waldökosysteme, geht die paar Schritte rüber in den Forst. Kurzer graumelierter Bart, Jeans und dunkle Wetterjacke, so ist er unterwegs. Die Bäume ringsherum wirken fit und gesund, gerade jetzt in der dampfenden Feuchtigkeit. Das täuscht, sagt Andreas Bolte, jedenfalls wenn man den Wald als Ganzes sieht.

Impressionen Drylab des Eberswalder Thünen-Instituts

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