Die Reportage aus Berlin und Brandenburg - Schwerer Ausstieg aus der Sekte
Sekten haben in Krisenzeiten Zulauf, denn sie versprechen schnelle Lösungen. Sich von ihnen zu lösen, fällt vielen Betroffenen schwer. Darüber sprechen die Aussteigerin Lisa Pauline Wagner und Jan Buschbom vom Berliner Hilfsverein Iuvenes. Von Anna Corves
Angesichts der aktuellen Krisen wie die Corona-Jahre, dem Krieg in der Ukraine und dem Klimawandel fühlen sich viele Menshcen hilflos. Das nährt den Wunsch nach Antworten, nach Sicherheit und Halt. Genau das versprechen selbstbewußt religiöse Gruppen und Sekten. Sie haben in Krisenzeiten Konjunktur, auch in Berlin.
Anna Corves berichtet über Heilsversprechen in der Hauptstadt und den schweren Weg für die, die sich wieder von ihnen lösen wollen. Lisa Pauline Wagner ist 30 Jahre alt, Regisseurin und Theaterschauspielerin. Sie wurde in die so genannte "Moon-Sekte" hineingeboren und galt somit laut der Sektenlehre von Sun Myung Moon als gesegnetes Kind.
Lisa Pauline Wagner 16 Jahre nach ihrem Sektenausstieg: "Ich knabber immer noch dran"
"Als ich ein Kind war, gab es eine Zeit, da habe ich mich sehr besonders gefühlt, dass ich die Welt retten kann", sagt Wagner. Sie erzählt von ihrem Leben innerhalb der Sekte, wann die ersten Zweifel bei ihr aufkamen und wie sie sich schließlich von der Sekte gelöst hat.
Jan Buschbom spricht lieber von "destruktiven Gruppen" als von Sekten. Er arbeitet für den Berliner Verein iuvenes und berät Menschen, die einen Ausweg aus solchen Gruppen suchen. Er erklärt, die diese Gruppen funktionieren und wie Menschen in diese Gruppen hineingeraten.
Die Sendung ist eine Wiederholung und wurde am 21.03.2023 erstmals ausgestrahlt.