
- Was der Poststreik für die Kunden bedeutet
Seit einigen Wochen bleibt immer mal wieder der Briefkasten leer. Grund sind Warnstreiks bei der Post. Heute nun läuft die mittlerweile 6.Verhandlungsrunde. Allein am Wochende hatten 5.000 Postmitarbeiter die Arbeit niedergelegt um noch einmal Druck zu machen. Trotzdem stehen die Chancen auf eine Einigung nicht besonders gut. Was bedeutet der Poststreik eigentlich für die Kunden? Bernhard Kempf aus der Inforadio-Redaktion hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Was ist, wenn wichtige Sendungen von mir nicht oder zu spät ankommen?
Generell gilt: Auch in Streikzeiten tragen Kunden die Verantwortung selbst. Kündigungen oder Krankschreibungen, die nicht fristgerecht zugestellt werden, bleiben unberücksichtigt. Im Falle von Kündigungen etwa beim Handyvertrag kann man allenfalls auf die Kulanz des Anbieters setzen, eine gesetzliche Verpflichtung besteht aber nicht. Das gilt für den Standardbrief. Verbraucherzentralen raten daher, wichtige Sendungen per Einschreiben mit Rückschein aufzugeben. Nur somit kann der Absender im Notfall nachweisen, wann er seine Sendung aufgeben hat.
Welche Rechte habe ich bei verspäteten Sendungen?
Was streikbedingte Verspätungen bei normalen Sendungen angeht, ist eine Haftung von Post und deren Paketdienst ausgeschlossen. Streikmaßnahmen werden juristisch als 'höhere Gewalt' behandelt.
In welchen Gebieten kommen Briefe und Pakete später an?
Bisher wirkt sich der Streik der Post-Mitarbeiter je nach Region unterschiedlich aus. Die Gewerkschaft teilt meist nur kurzfristig mit wann und wo genau gestreikt wird. Es kann also gut sein, dass man etwa im Rhein-Main Gebiet die Auswirkungen kaum mitbekommt, in Berlin und Brandenburg die Briefkästen dagegen mehrere Tage leer bleiben.
Mit welchen konkreten Verzögerungen muss der Kunde rechnen?
Streikbedingt könnte sich die Zustellung um 1 bis 2 Tage verzögern, so die Post. Sendungen, die wegen des Streiks liegen bleiben, würden so schnell wie möglich bearbeitet, verspricht das Unternehmen.