Jesidische Flüchtlinge im Nordirak (Bild: dpa)
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Ein Jahr nach dem IS-Angriff auf die religiöse Minderheit der Jesiden findet am Montag in Berlin eine Gedenkveranstaltung statt. Wer sind die Jesiden, wo lebten sie bislang, wieviele Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen?

Die religiöse Minderheit der Jesiden stammt aus dem Irak, Syrien, der Türkei und dem Iran. Die Jesiden sind Kurden und leben vor allem in der Gegend um die nordirakische Stadt Mossul und im nahe gelegenen Sindschar-Gebirge.

Wegen der Verfolgung vor allem im Irak sind viele Anhänger der monotheistischen Religion ins Ausland geflohen. Weltweit soll es nach Schätzungen rund 500.000 bis 800.000 Jesiden geben. Die Gemeinde in Deutschland zählt nach Angaben des Zentralrats der Jesiden rund 60.000 Menschen.

Der wichtigste heilige Ort der monotheistischen Religion liegt in Lalisch, einem abgelegenen Tal im Norden des Iraks. Dort befindet das Grab von Scheich Adi, der im 12. Jahrhundert starb und den die Jesiden als Heiligen verehren. Jedes Jahr im Herbst kommen Zehntausende Menschen zu einer Wallfahrt in das Tal. Viele Muslime betrachten die Jesiden als "Teufelsanbeter", weil sie auch den "Engel Pfau" als zentrale Figur ihres Glaubens verehren.

(Quelle: dpa)