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Traditionell richten sich Lobbys in Brüssel eher an die konservativen Parteien - doch auch Ska Keller (Grüne) bleibt nicht ganz verschont, wie Wolf Siebert bei der "Expedition EU" festgestellt hat.
Traditionell richten sich Lobbys in Brüssel eher an die konservativen Parteien - doch auch Ska Keller (Grüne) bleibt nicht ganz verschont, wie Wolf Siebert bei der "Expedition EU" festgestellt hat.
Ja, so hatte ich mir ein Lobbyisten-Treffen vorgestellt: Ich sitze im Parlamentsgebäude an einem festlich gedeckten Tisch, umgeben von mehreren Reihen blitzender Bestecke und einer Batterie Weingläser. Kellner servieren Lachstranche an Karottenschaum. "Alles in Brüssel ist Lobbyismus!", hatte mir die Assistentin von Ska Keller vorab gesagt. Gut 3000 Lobbyisten haben sich offiziell beim Europa-Parlament akkreditiert. Und deshalb bin ich neugierig, endlich eine von ihnen kennenzulernen. Sie ist blond und unglaublich charmant. Die Vertreterin der BASF ist leider auch unglaublich zugeknöpft: Nein, ein Interview wolle sie nicht - und das Lobby-Treffen zwischen Firmenvertretern und Parlamentariern dürfe ich auch nicht mitschneiden.
Ich bin dabei, als im Büro von Ska Keller das Treffen mit den Lobbyisten vorbereitet wird: Es geht dabei um ein juristisches Detail des geplanten Freihandelsabkommens mit den USA. Die GRÜNE Keller ist voll im Stoff, sie lehnt die Wünsche der Industrie ab. Normalerweise hat sie mit Lobbyisten nichts zu tun, sagt sie:
Ska Keller: "An mich treten nicht so viele Wirtschaftsvertreterinnen und –Vertreter heran, vielleicht denken sie sich: Ach Grüne, da haben wir eh keine Chance. Vielleicht versuchen sie es einfach anderswo."
Ich bin dabei, als im Büro von Ska Keller das Treffen mit den Lobbyisten vorbereitet wird: Es geht dabei um ein juristisches Detail des geplanten Freihandelsabkommens mit den USA. Die GRÜNE Keller ist voll im Stoff, sie lehnt die Wünsche der Industrie ab. Normalerweise hat sie mit Lobbyisten nichts zu tun, sagt sie:
Ska Keller: "An mich treten nicht so viele Wirtschaftsvertreterinnen und –Vertreter heran, vielleicht denken sie sich: Ach Grüne, da haben wir eh keine Chance. Vielleicht versuchen sie es einfach anderswo."
"Der Einfluss der Wirtschaftslobby ist sehr groß"
Der Einfluss der Wirtschaftslobby, sagt sie mir, ist sehr groß. Wichtiger als das EU-Parlament ist den Lobbyisten aber die EU-Kommission:
Ska Keller: "Sie haben halt schon viel früher den Zugriff auf die Kommission, die ja die Verhandlungen macht, die das Mandat vorbereitet und die die Gesetze vorschlägt. Deswegen glaube ich, ist das für die der effizientere Weg."
Heute aber will Ska Keller direkt in den Clinch mit den Lobbyisten gehen. Und deshalb haben die GRÜNEN und die CDU Wirtschaftsvertreter, Juristen und EU-Vertreter zum Mittagessen eingeladen - sponsored by BASF.
Alle Seiten tragen ihre bekannten Argumente vor, ich spüre: Es geht um viel Geld, und es geht darum, ob die Politiker die richtigen Spielregeln setzen. Die Kellner reichen inzwischen Hühnchen begleitet von Kartoffelsoufflee. Ska Keller rührt nichts an, andere gehen hingegen zum Rotwein über. Den Nachtisch muss ich stehenlassen, denn Ska Keller hat den nächsten Termin. Ja, es sei informativ gewesen, raunt sie mir beim Abgang zu. Aber sie sehe sich weiter als Lobbyistin der Bürger und nicht der Wirtschaft. Ich bin gespannt, wer sich bei den Freihandelsverhandlungen durchsetzen wird.
Ska Keller: "Sie haben halt schon viel früher den Zugriff auf die Kommission, die ja die Verhandlungen macht, die das Mandat vorbereitet und die die Gesetze vorschlägt. Deswegen glaube ich, ist das für die der effizientere Weg."
Heute aber will Ska Keller direkt in den Clinch mit den Lobbyisten gehen. Und deshalb haben die GRÜNEN und die CDU Wirtschaftsvertreter, Juristen und EU-Vertreter zum Mittagessen eingeladen - sponsored by BASF.
Alle Seiten tragen ihre bekannten Argumente vor, ich spüre: Es geht um viel Geld, und es geht darum, ob die Politiker die richtigen Spielregeln setzen. Die Kellner reichen inzwischen Hühnchen begleitet von Kartoffelsoufflee. Ska Keller rührt nichts an, andere gehen hingegen zum Rotwein über. Den Nachtisch muss ich stehenlassen, denn Ska Keller hat den nächsten Termin. Ja, es sei informativ gewesen, raunt sie mir beim Abgang zu. Aber sie sehe sich weiter als Lobbyistin der Bürger und nicht der Wirtschaft. Ich bin gespannt, wer sich bei den Freihandelsverhandlungen durchsetzen wird.