Bilder von Opfern des Genozids (Bild: Lutz Mannes)

- Emotionale Momente im Gedenkmuseum

Der sechste Tag war für Einige von uns der bislang aufwühlendste: Es ging ins "Kigali Genocide Memorial", die Zentrale Gedenkstätte für die Opfer des Genozids.
Der sechste Tag der Reise war für Einige von uns der bislang aufwühlendste: Es ging ins "Kigali Genocide Memorial", die Zentrale Gedenkstätte für die Opfer des Genozids.
Heute früh ging es zum Verbindungsbüro des Landes Rheinland-Pfalz in Kigali. Das Bundesland hat seit über 30 Jahren eine enge Partnerschaft mit Ruanda. Dort trafen wir unsere ruandischen Freunde. In einer großen Runde wurde uns die Aufgabe gestellt, unsere Lebensziele in einem Begriff zusammenzufassen. Die Kerngedanken waren sehr ähnlich und umfassten Glück, Liebe, Wohlstand, Frieden und Gesundheit. Das Ergebnis zeigte uns, dass wir trotz mehr als 6000 Kilometer Entfernung ähnliche Ziele, Träume und Gedanken haben.

Nach dem kurzen Besuch begaben wir uns zum Kigali "Genocide Memorial", der zentralen Gedenkstätte im Land für die Opfer des Genozids. In kleinen deutsch-ruandischen Gruppen gingen wir durch die Ausstellung. Die Zeit vor, während und nach dem Genozid wurde am Anfang der Ausstellung beschrieben. Hier erklärten sogar die schüchternen ruandischen Schüler die Geschehnisse genauer. Es war erstaunlich, wie viel sie über ihre Geschichte wussten und wie bereit sie waren, diese mit uns zu teilen. Manche teilten auch ihre persönlichen Geschichten mit uns.
Der "Children's Room" im Kigali Genocide Memorial (Bild: Lutz Mannes)
Aufwühlend: Die jüngsten Opfer des Genozids.

Tränen im "Children's Room"

Wir mussten immer wieder sehr mit unseren Emotionen kämpfen. Der "Children's Room" beispielsweise ist durch Bilder an den Wänden gestaltet, welche unter anderem persönliche Informationen zu den jüngsten Opfern gaben. Lieblingsspielzeuge, letzte Worte sowie Alter und Art ihres Todes waren Grund für viele Tränen und Gedanken.

Fragen und Kommentare wurden nach einem Mittagessen zusammen mit dem Leiter des Besucherdienstes der Gedenkstätte geteilt. Am Ende des Besuchs kamen noch zwei weitere Mitarbeiter dazu, die uns fragten, ob wir für die Gedenkfeiern im April ein paar Statements formulieren würden. Das taten wir mehr als gern und wir wurden dann mit diesen gefilmt oder fotografiert.

Nach dem Besuch verspürten wir eine innere Leere und brauchten erstmal Zeit und Abstand, um unsere Gedanken zu ordnen.