Sechs Litfasssäulen aus Hartpapier werden in der Gartenstadt aufgestellt, mit historischen Fotos in Kombination mit aktuellen Fragen um die Plauer Lebensqualität. Auch Plakate an manchen Hausfenstern, die über die Einwohner und ihre Generationen berichten. Eine Gegenüberstellung von Vergangenheit und Gegenwart.
Die Bewohner haben Fragen beantwortet: welche Lieblingsgebäude haben sie? Warum wohnen sie hier? Wie empfinden sie den Sommertourismus, der in Urlaubszeiten über Plaue hereinfällt? Eine Ur-Plauerin ist die Besitzerin des "Lädchens", des einzigen Gemischtwarenladens in der Gartenstadt.
Doreen Landeck: "Ich bin mit 9 Jahren hierhergekommen und hab vor gut 3 Jahren hier das Lädchen übernommen, und ist für mich großer Vorteil, weil ich eben hier aufgewachsen bin. Ich weiß, wie die Leute heißen, fast jeder ist mir hier bekannt. Bei einigen, die reinkommen, die kriegen dann schon ihre fertige Tüte hingelegt, die geben dann bloß noch Geld oder sagen zusätzlich, was sie möchten."
Das Lädchen in der Gartenstadt ist so alt wie der Ortsteil selbst, 100 Jahre.
Doreen Landeck: "Sollte eigentlich alles längst abgerissen sein. Aber über die Jahre wurde es verschönert, die DDR hat's mitgemacht, da gab es eine Genossenschaft. Anfang der Wende konnten wir's kaufen. Haben wir natürlich auch alle gemacht. War sehr günstig zu erwerben, und möcht nicht wieder weg hier."
Vor dem Lädchen wartet Torsten Braun, Vorsitzender des "Unabhängigen Bürgervereins Plaue e.V.": "Es war schon immer so, dass die Plauer gegen die Gartenstädter Fußball gespielt haben. Gartenstädter sind Gartenstädter und keine Plauer."
Etwa 300 der 2.700 Einwohner von Plaue leben in den 200 Wohnungen der vom Architekten Paul Schmidthenner entworfenen Gartenstadt. 70 qm groß sind die Wohnungen, 180 Quadratmeter der Garten. Es ist malerisch, grün, idyllisch - ein beliebter Wohnort.
Torsten Braun: "Hier in der Gartenstadt sind im Moment die meisten meisten jungen Familien mit Kindern. Eine der wenigen Ortsteile der Stadt, der nahezu keinen Rückgang an Bevölkerungszahlen hat. Eine Kindereinrichtung ist vorhanden, es gibt Sportvereine, und man hat die Möglichkeit, mit diesem Haus unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes eine ganze Menge zu machen."