Sie kommen durch den Keller, die Terassentür oder ein gekipptes Fenster. Und sie schlagen blitzschnell zu. Wenn die möglichen Zugänge ordnungsgemäß verschlossen sind, brennen oder bohren sie Löcher in den Rahmen. Ob die Eigentümer und Mieter zuhause sind, ist ihnen häufig egal. Organisierte Banden haben das Einbrechen perfektioniert. Aufgeklärt werden die wenigsten Fälle.

In Berlin wurde 2014 mehr als 12.100 Mal eingebrochen. Ein Plus von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Brandenburg gab es im vergangenen Jahr etwa 4.000 aufgebrochene Häuser und Wohnungen. Etwa gleichviel wie in 2013. Trotzdem sagte Innenminister Schröter bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik im März, dass die Bekämpfung von Einbruchs-Kriminalität hohe Priorität habe. Die Menschen würden durch den tiefen Eingriff in ihre Privatsphäre stark verunsichert.

Ein Schwerpunkt liegt auf dem Berliner Umland. Die Banden nehmen sich einzelne Orte oder Ortsteile regelrecht vor. Jüngst traf es Bernau-Schönow – 37 Einbrüche in drei Wochen. Davor war Oranienburg dran. Dort lebt auch Inforadio-Hörer Thomas Lenz. Auch bei ihm haben Einbrecher versucht, einzusteigen.

Die Betroffenen reagieren auf verschiedene Art und Weise: Sie rüsten mit Sicherheitsmaßnahmen auf, manche Siedlungen richten Wachstreifen ein, und die meisten werden von den Sorgen im Alltag dominiert. Habe ich auch alle Fenster geschlossen? Kann ich mein Kind für eine Stunde allein lassen? Was passiert, wenn ich mal verreise?

Dazu kommt: die dunkle Jahreszeit naht – und damit die Zeit, in der noch mehr eingebrochen wird.